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Mit Metzingerin Julia Behnke: Deutschland verliert Olympia-Auftakt gegen Südkorea

Deutschlands Handballerinnen um Julia Behnke von der TuS Metzingen verpatzen ihren Olympia-Auftakt. Vor allem das Angriffsspiel bereitet Sorgen. Das Viertelfinale ist immer noch drin - nun geht es gegen einen Medaillenfavoriten.

Enttäuschung bei Julia Behnke (Mitte) von der TuS Metzingen und ihren DHB-Teamkolleginnen Emily Bölk (links) und Jenny Behrend. Foto: Marcus Brandt/dpa
Enttäuschung bei Julia Behnke (Mitte) von der TuS Metzingen und ihren DHB-Teamkolleginnen Emily Bölk (links) und Jenny Behrend.
Foto: Marcus Brandt/dpa

PARIS. Deutschlands Handballerinnen haben 16 Jahre nach ihrem letzten Auftritt bei Olympischen Spielen ein enttäuschendes Comeback hingelegt. Nach einer teils desolaten Leistung im Angriffsspiel verlor die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch ihr Auftaktspiel gegen Südkorea mit 22:23 (10:11) und verpasste einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale. Vor rund 5.000 Zuschauern in Paris war Antje Döll mit sechs Toren beste Werferin für das DHB-Team, Julia Behnke von der TuS Metzingen kam auf zwei Treffer. In den kommenden Gruppenspielen ist der Druck bereits mächtig. 

Für das Team um die in der Startformation stehenden Behnke war es der erste Auftritt bei Olympischen Spielen seit 2008 in Peking. Am Sonntag sind die DHB-Frauen Außenseiter im Duell mit Schweden. Weitere Vorrundengegner sind die skandinavischen Topteams aus Dänemark und Norwegen sowie die vermeintlich schwächeren Sloweninnen. Die besten vier Mannschaften aus der Sechsergruppe qualifizieren sich für die K.o.-Phase. 

Wochenlang hatten sich die DHB-Frauen akribisch mit dem Thema Ablenkung beschäftigt. Bundestrainer Gaugisch wollte so sicherstellen, dass der Fokus trotz all der aufregenden äußeren Eindrücke auf dem Sportlichen bleibt. Welche Maßnahmen die Verantwortlichen auch immer ergriffen hatten, sie fruchteten überhaupt nicht. 

Fehlerhafte Anfangsphase

Das DHB-Team legte einen nervösen Start hin, erlaubte sich zu viele technische Fehler und vergab einen Siebenmeter. Die deutsche Abwehr stand gut, aber im Angriffsspiel fehlte gegen die kleinen und flinken Südkoreanerinnen die Präzision. Emily Bölk, Xenia Smits und Co. kamen fast überhaupt nicht zu einfachen Würfen.

Nach einer zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung lag das DHB-Team plötzlich 8:10 zurück. Gaugisch wirkte ratlos an der Seitenlinie. Seine Schützlinge auf dem Parkett zeigten in der ersten Halbzeit eine ihr schlechtesten Leistungen des Jahres und konnten zu keinem Zeitpunkt den Aufwärtstrend aus den Testspielen bestätigen. Die Metzinger Kreisläuferin Behnke wurde wie mehrere ihre Teamkolleginnen vom Bundestrainer aus Nehren aus dem Spiel genommen.

Dölls Treffer bringt die Wende 

Die Unkonzentriertheiten konnte das DHB-Team auch nach der Pause nicht ausmerzen. Schlechte Abschlüsse machten die gute Deckungsarbeit immer wieder zunichte. Dass Deutschland zumindest ergebnistechnisch weiter voll im Spiel war, lag daran, dass sich auch Südkorea zu viele Ballverluste erlaubte. 

Als Döll ihr Team 21 Minuten vor Spielende endlich wieder in Führung brachte (13:12), sorgte dies für Jubel auf der deutschen Bank. Der Code der südkoreanischen Abwehr schien geknackt und das DHB-Team zog auf vier Tore davon (18:14). Dann schlichen sich wieder Fehler ein und Südkorea kam zurück ins Spiel. Am Ende herrschte tiefe Enttäuschung bei den DHB-Frauen. Deutschland trifft im nächsten Vorrundenspiel am  Sonntag (14 Uhr) auf das favorisierte Team aus Schweden. (dpa/GEA)