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Löw-Team vor Geisterspiel: »Fühlt sich nicht richtig an«

Die Nationalelf tritt nach fast zehnmonatiger Pause erstmals wieder an - doch die Fans müssen draußen bleiben. Das Stuttgarter Stadion bleibt leer. Auch den Stars fehlt damit etwas Entscheidendes. Und der Bundestrainer kommt zu einer ungeliebten Premiere.

Joachim Löw
Joachim Löw klettert beim DFB-Training über eine Absperrung. Foto: Christian Charisius/dpa
Joachim Löw klettert beim DFB-Training über eine Absperrung. Foto: Christian Charisius/dpa

STUTTGART. Vor dem Geister-Länderspiel gegen Spanien sehnen sich Bundestrainer Joachim Löw und die Nationalspieler nach der Rückkehr von Zuschauern ins Stadion.

»Wir vermissen die Fans unglaublich. Es fehlt was, es fühlt sich nicht richtig an. Aber man versucht als Spieler, das Beste daraus zu machen«, sagte Bayern-Verteidiger Niklas Süle vor dem Start der neuen Nations League am Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) in Stuttgart.

Wegen der Corona-Pandemie hat die europäische Fußball-Union UEFA entschieden, dass zum Länderspiel-Neustart nach fast zehn Monaten Pause in allen Stadien des Kontinents ohne Zuschauer gespielt wird. »Es ist nicht nur für die Fans sehr schwer«, sagte Stürmer Timo Werner. »Aber in der Lage ist es für alle Beteiligten besser, wenn man einen gewissen Abstand einhält.«

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte eigentlich vor, zumindest 500 Zuschauer in die Mercedes-Benz-Arena zu lassen. Mit den Freitickets sollte Fußball-Anhängern aus systemrelevante Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder dem Pflegebereich für ihren Einsatz in der Corona-Krise gedankt werden. Die UEFA aber wollte eine einheitliche Lösung ohne Fans. »Ich habe dafür Verständnis«, sagte DFB-Präsident Fritz Keller.

»Als Trainer hatte ich noch nie ein Spiel ohne Zuschauer«, sagte Löw zu seiner ungewollten Premiere, schloss aber an: »Trotzdem bin ich hoch motiviert.« Das letzte Spiel vor der Corona-Pause hatte Deutschland am 19. November des Vorjahres in der EM-Qualifikation gegen Nordirland absolviert. Beim 6:1-Sieg in Frankfurt waren 42.855 Fans dabei. Alle für 2020 angesetzten Länderspiele fielen bisher aus, die EM wurde auf den Sommer 2021 verschoben. »So eine Situation hat es noch nie gegeben«, erklärte der Bundestrainer nach der längsten Spielpause einer deutschen Nationalmannschaft seit 1950.

Löw will heute auf einer digitalen Pressekonferenz weitere Einblicke geben, wie er einen Tag später die Aufgabe gegen Ex-Weltmeister Spanien angehen will. Auch Toni Kroos von Real Madrid, mit 96 Länderspielen der erfahrenste Akteur im 21-köpfigen DFB-Aufgebot, wird den Medienvertretern Rede und Antwort stehen. Am Abend ist dann das Abschlusstraining im Stuttgarter Stadion angesetzt. (dpa)