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Görges: Zwangspause »gute Übung für ein Leben ohne Tennis«

Julia Görges
Sieht die coronabedingte Zwangspause als Vorgeschmack auf die Zeit nach ihrer aktiven Karriere: Julia Görges. Foto: Frank Molter/dpa
Sieht die coronabedingte Zwangspause als Vorgeschmack auf die Zeit nach ihrer aktiven Karriere: Julia Görges. Foto: Frank Molter/dpa

BERLIN. Die deutsche Tennisspielerin Julia Görges sieht die coronabedingte Zwangspause nicht nur als negative Erfahrung, sondern auch als Vorgeschmack auf die Zeit nach ihrer aktiven Karriere.

»Die vergangenen Wochen waren für mich eine gute Übung für ein Leben ohne Tennis. Es war zwar ungewohnt, wochenlang zu Hause zu sein, aber da ich mir, anders als viele andere derzeit, keine Existenzsorgen machen musste, habe ich es genossen«, sagte die 31-Jährige aus Bad Oldesloe dem »Zeitmagazin« und betonte: »Ich konnte die Hausarbeit erledigen, lesen, Hörbücher hören, abends Filme gucken. Die kleinen Dinge im Leben schätzen zu lernen, ist bestimmt nicht verkehrt.«

Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Tennis-Saison seit Anfang März unterbrochen und wird bis mindestens zum 31. Juli ausgesetzt. Mitte Juli wird Görges jedoch bei einem Show-Turnier in Berlin antreten. Sie sei »sehr froh, dass es jetzt wieder losgeht«, sagte die aktuell zweitbeste deutsche Spielerin nach der ehemaligen Wimbledonsiegerin Angelique Kerber, freue sich aber »auch schon auf die Zeit danach« und »darauf, irgendwann nicht mehr nur über meinen Beruf wahrgenommen zu werden«. Sie sei »sehr stolz auf das, was ich geleistet habe, aber das, was danach kommt, wird genauso schön«, sagte Görges, die 2018 das Wimbledon-Halbfinale erreichte und auf Platz neun der Weltrangliste vorrückte. Im Moment belegt sie Rang 38.

»Natürlich setzt es Glückshormone frei, in Wimbledon ein Halbfinale zu spielen oder in die Top Ten der Weltrangliste zu kommen - was zurzeit mein beruflicher Traum ist. Aber solche Erfolge machen mich nicht zu einem glücklicheren Menschen«, sagte Görges in dem Beitrag für die Rubrik »Ich habe einen Traum« und ergänzte: »Es wäre tragisch, wenn mein Glück von sportlichen Resultaten abhängen würde. Es ist eher umgekehrt - wenn ich außerhalb des Sports zufrieden und mit mir im Reinen bin, dann bringt mich das auch im Tennis weiter.« (dpa)

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