FRANKFURT/MAIN. Keine vollen Stadien, aber etwas Atmosphäre und vielleicht sogar ein Bier: Die Spiele im DFB-Pokal können wie die Partien in der 3. Liga und Frauen-Bundesliga trotz der Coronavirus-Pandemie mit Zuschauern ausgetragen werden.
Mit einem entsprechenden Beschluss des DFB-Präsidiums erkämpft sich der deutsche Fußball in der Corona-Krise zumindest ein kleines Stück Normalität zurück. Das Führungsgremium des Deutschen Fußball-Bundes beschloss am Montag auf seiner Sitzung die dafür erforderlichen Ergänzungen in den Durchführungsbestimmungen zur DFB-Spielordnung.
Die endgültige Zulassung von Fans und die Festlegung der maximalen Zuschauerzahl obliegt allerdings weiter den zuständigen Gesundheitsbehörden. Beides richtet sich nach den regionalen Verfügungslagen und muss von jedem Verein individuell vor Ort abgestimmt werden. »Der Gesundheitsschutz steht unverändert an erster Stelle. Wir sind uns im Fußball der großen Verantwortung bewusst und wollen mit gutem Beispiel für den Sport vorangehen«, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.
Die flexiblen Lösungen könnten dazu führen, dass einige Spiele in der 1. Pokalrunde am zweiten September-Wochenende mit Publikum stattfinden, während andere Partien vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen. Ein ähnliches Szenario droht eine Woche später beim Saisonstart der 3. Liga. Definitiv keinen Zugang zu den Stadien bis zum Ende des Jahres erhalten Fans des jeweiligen Gastvereins.
Wer ein Ticket für den DFB-Pokal oder die 3. Liga ergattert, darf sogar darauf hoffen, trotz des generellen Ausschankverbots von Alkohol im Stadion ein Bier zu bekommen. »Im Falle einer ausdrücklichen Genehmigung durch die örtlichen Behörden können Vereine der 3. Liga und die Teilnehmer des DFB-Pokals dieses Verbot ausnahmsweise aufheben«, teilte der DFB mit. Für die Frauen-Bundesliga gilt diese Regelung - wie auch für den gesamten Profifußball - nicht.
Als Grundlage für die Saison 2020/21 gilt das im Zusammenspiel von DFB und Deutscher Fußball Liga aktualisierte Hygienekonzept, welches das DFB-Präsidium am Montag für verbindlich erklärte. Die in dem von der Task Force »Sportmedizin/Sonderspielbetrieb« optimierten Leitfaden festgeschriebenen Maßnahmen beziehen sich auf die Organisation und Durchführung des Trainings- und Spielbetriebs sowie die Arbeitsabläufe in den Stadien. Die DFL will das Papier auf ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag in Frankfurt durch die 36 Profivereine für die Bundesliga und 2. Bundesliga absegnen lassen.
Im Vergleich zu den vorherigen Versionen gibt es im aktualisierten Hygienekonzept drei Pandemiestufen, an denen sich die definierten Maßnahmen orientieren. Die Abstufung bietet die Möglichkeit zu regionalen Lösungen, die zielgerichtet auf die Gegebenheiten vor Ort eingehen.
Wie schon bei der Fortsetzung der vergangenen Saison sind in allen DFB-Spielklassen auch künftig fünf statt drei Auswechslungen erlaubt - mit Ausnahme der 3. Liga. »Unser Ziel ist es, die Gesundheit zu schützen und eine Häufung von Verletzungen zu vermeiden«, begründete DFB-Vizepräsident Peter Frymuth die Entscheidung. In der 3. Liga hatten sich die Vereine mehrheitlich gegen diese Corona-Regel ausgesprochen. (dpa)