STUTTGART. Nach 120 Tagen ist Bruno Labbadias Rettungsmission beim VfB Stuttgart einem Medienbericht zufolge gescheitert. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga soll sich nach Informationen von Sky von dem 57 Jahre alten Trainer getrennt haben. Das berichtete der TV-Sender am Montag. Das 0:3 beim 1. FC Union Berlin am Samstag - die siebte Niederlage der Schwaben unter Labbadia in den vergangenen neun Spielen in der Meisterschaft - war demnach wohl zu viel.
Die »Bild«-Zeitung hatte bereits kurz nach der Partie vom angeblich bevorstehenden Labbadia-Aus berichtet. Über einen möglichen Nachfolger wurde noch nichts bekannt.
Mit dem Viertelfinale am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg wartet auf jeden Fall schon vor dem Abstiegsduell beim VfL Bochum am Sonntag gleich die erste schwere Bewährungsprobe auf den möglichen neuen Coach.
Labbadia hatte am Sonntag zunächst noch das Training geleitet, die Verantwortlichen um Vorstandschef Alexander Wehrle führten Gespräche über seine Zukunft. Nach weiteren Verhandlungen am Montag sollen sie zu dem Ergebnis gekommen sein, dass es für Labbadia am Neckar nicht weitergehen wird.
Seit seiner Amtsübernahme am 5. Dezember gewannen die Stuttgarter in der Bundesliga nur ein Spiel, vor gut zwei Wochen waren sie auf den letzten Platz abgerutscht. Der dritte Abstieg des fünfmaligen deutschen Meisters seit 2016 rückt immer näher.
Nach dem Aus von Coach Pellegrino Matarazzo Mitte Oktober und dem Intermezzo von Michael Wimmer als Interimslösung ist Labbadia, der zuvor einige Clubs vor dem Abstieg bewahrt hatte, der dritte Coach in dieser Saison, unter dem keine Leistungssteigerung gelungen war. Auch mit dem VfB hatte er in seiner ersten Amtszeit zwischen 2010 und 2013 den Klassenerhalt geschafft.
»Wir haben drei Trainer, alle mit einem sehr unterschiedlichen Profil. Das heißt, den Alleinschuldigen werden wir nicht finden«, hatte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth am Samstag gesagt - und ein Bekenntnis zu Labbadia vermieden. (dpa)