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Armin Veh im GEA-Interview: Ich war nie immer nur Trainer

Armin Veh, Meistertrainer des VfB Stuttgart 2007, hat sich nach langen erfolgreichen Jahren als Fußballlehrer endgültig entschieden, etwas anderes zu tun. Seit neun Monaten ist Veh Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln. Eine erste Bilanz.

Armin Veh, Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln, will mit seinem Club auf schnellstem Wege zurück in die Fußball-Bundesliga. FO
Armin Veh, Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln, will mit seinem Club auf schnellstem Wege zurück in die Fußball-Bundesliga. FOTO: WITTERS
Armin Veh, Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln, will mit seinem Club auf schnellstem Wege zurück in die Fußball-Bundesliga. FOTO: WITTERS

KÖLN. Armin Veh ist das, was man im deutschen Profifußball ein bekanntes Gesicht nennt. Meistertrainer des VfB Stuttgart 2007, auch davor schon mit Reutlingen und Fürth ins Profigeschäft aufgestiegen, die Frankfurter Eintracht aus der 2. Liga in die Europa League geführt, erfolgreich, ein Macher. Jetzt ist er Geschäftsführer Sport beim Zweitligisten 1. FC Köln, eine Aufgabe wie die in Frankfurt, aber eben nicht mehr als Trainer. »Du kannst nur mit Leidenschaft Trainer sein, die Leidenschaft ist mir verloren gegangen. Das Kapitel ist abgeschlossen«, sagte Veh im Exklusivinterview mit dem Reutlinger General-Anzeiger (Mittwochausgabe).

»Drei Jahre mit Frankfurt, Aufstieg, Europa League, das war anstrengend, ich hätte woanders anfangen können, wollte ich aber nicht. Und dann kam der VfB Stuttgart auf mich zu, der Club war und ist eine Herzensangelegenheit für mich. Ich habe gedacht, wenn bei einem Club die Leidenschaft zurückkommt, dann beim VfB. Das war ein Fehler. Den Fehler habe ich nochmal gemacht, weil die Eintracht eben auch ein Club ist, den ich gerne habe. Ich habe für diese Vereine immer erheblich investiert. In die Mannschaft, in den Club, in das Umfeld. Ich musste immer viel ändern, in Augsburg, in Fürth und Reutlingen schon. Das kostet viel Energie, ich war nie immer nur Trainer«, sagt der 57-Jährige, der in Köln im Dezember 2017 bis 2020 unterschrieben hat.

Veh zur aktuellen Situation des Bundesligaabsteigers: »Im Moment ist Psychologie gefragt. Wir haben gegen Paderborn verloren, das müssen wir richtig einordnen. Genauso wie die Euphorie nach dem Sieg gegen St. Pauli. Im Laufe einer langen Saison gibt es verschiedene Phasen, die wir überstehen müssen. Das ist ein hartes Stück Arbeit. Als Trainer war ich immer skeptisch, das bin ich als Manager auch. Am Ende, wenn es klappt, kann ich mich freuen, aber zwischendrin ist das immer schwierig.« Der Wiederaufstieg sei das unbedingte Ziel, an diesem Saisonziel gibt es keine Zweifel. »Wir haben Visionen. Ich meine nicht, dass man zum Arzt gehen muss, wenn man Visionen hat. Aber ich bin auch Pragmatiker, erst einmal muss unser Club wieder dahin, wo er hingehört, in die Bundesliga. Wir möchten den Fußball in Köln entwickeln, den FC entwickeln. Wir haben Pläne, wir brauchen Kontinuität, du kannst nicht immer schon das Dritte denken, wenn das Erste noch nicht erledigt ist. Aber wir brauchen die Perspektive«, sagte Veh in dem Interview weiter. (GEA)