NECKARSULM. Dämpfer für die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen kurz vor Beginn der Play-off-Runde: Im vorletzten Punktspiel der Hauptrunde unterlag der Pokalsieger des Vorjahres beim Tabellenneunten Sport-Union Neckarsulm klar mit 25:30 (10:13). Damit bleibt die TuS vor dem Heimspiel am Samstag (19 Uhr, Öschhalle) gegen die HSG Bensheim-Auerbach auf dem siebten Tabellenplatz.
»Es war heute sicherlich ein kleiner Warnschuss«, sagte Trainerin Miriam Hirsch, deren Team erstmals seit ihrer Amtsübernahme im Dezember drei Niederlagen in Folge einstecken musste. Am Samstag muss eine deutliche Leistungssteigerung folgen, will man nicht mit einer Niederlagen-Serie in die Play-offs gehen.
In der Vorrunde hatte es gegen Neckarsulm dasselbe Ergebnis gegeben – mit dem Unterschied, dass damals beim 30:25 die »TusSies« die Oberhand behielten. Doch seither hat sich die Sport-Union gesteigert, während den »TusSies« die Zwangspausen durch den immer wieder unterbrochenen Spielplan ganz offensichtlich nicht gut bekommen sind.
Zu langsam im Rückzug
In den ersten Minuten des württembergischen Derbys vor 1.025 Zuschauern fiel das noch nicht auf, als Rückraumspielerin Verena Oßwald auf der Position von Jana Scheib (Fingerbruch) zwei Mal die Gäste in Führung brachte. Doch in der Folge agierte die TuS schläfrig und die Serie der Ballverluste begann, die sich beim Hirsch-Team wie ein roter Faden durch die gesamte Begnung ziehen sollte.
Aus einer 2:1-Führung wurde durch einen 0:6-Tore-Lauf ein 2:7-Rückstand (10.). »Neckarsulm kommt ins Tempo und wir nicht in den Rückzug«, kritisierte Hirsch und beschrieb damit ein Manko, das bereits zuletzt aufgetreten war. Am viel zu behäbigen Rückzugsverhalten in der ersten Halbzeit lag die Niederlage aber nicht allein. Hinzu kamen die vielen technischen Fehler. Die TuS-Trainerin sprach auch Neckarsulms Vorteile in der Torhüter-Leistung an. Die »TusSies« scheiterten 15 Mal an Lena Ivancok. Die Österreicherin, die eine der besten Torhüterinnen der Bundesliga ist, wurde bei einigen unplatzierten Metzinger Würfen aber auch nicht vor die allergrößten Aufgaben gestellt.
Mehrfach war für Naina Klein, die ganz ohne Treffer blieb, bei Ivancok Endstation. Am erfolgreichsten war bei den Pink Ladies Sabrina Tröster, die gegen die 24-Jährige sieben Mal Siegerin blieb, aber mit ihrer Gesamtleistung auch nicht zufrieden war: »Ich habe selbst viele Fehler gemacht, worüber ich mich ärgere«, sagte die Rechtsaußen.
Vom 2:7 zum 6:8
Aus dem 2:7 machten die Gäste in der Ballei-Halle ein 6:8, als Julia Behnke ins leere Neckarsulm-Tor traf (14.). Danach setzte sich die Fehler-Flut fort, so dass die Metzingerinnen bald wieder mit fünf Treffern hinten lagen (7:12/22.). Zur Pause waren es noch drei Tore (10:13). Bei Metzingen waren bis dahin die Rückraumspielerinnen Oßwald und Elinore Johansson mit jeweils drei Treffern die torgefährlichsten Spielerinnen.
Auch nach dem Seitenwechsel gab es keine Wende. Beim 14:19 bestand die Fünf-Tore-Differenz wieder (39.). »Wir müssen weniger Fehler machen – in Abwehr und Angriff«, forderte Hirsch in einer Auszeit. Es war zu einfach, wie die Pink Ladies ihre Gegentreffer kassierten. Die Gäste-Abwehr wies große Lücken auf. Neckarsulms Torjägerin Munia Smits reichten ein, zwei Körpertäuschungen, um frei vor TuS-Torhüterin Marie Weiss aufzutauchen und einen ihrer sechs Treffer zu erzielen (15:20 /41.).
Zwar erhöhten die Metzingerinnen in der zweiten Halbzeit Tempo und Druck, so dass auch die Zahl der zwingenden Chancen zunahm. Doch näher als bis auf drei Tore kam der Tabellensiebte am Mittwochabend nicht mehr heran (24:27/58.). »Wir hätten heute wahrscheinlich von jeder Position mehr gebraucht«, stellte Trainerin Hirsch enttäuscht fest. (GEA)