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34:24 - Metzinger Handballerinnen mit Traumstart ins neue Jahr

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen haben im ersten Spiel nach dem Jahreswechsel für eine Überraschung gesorgt. Beim Tabellenfünften HSG Bensheim-Auerbach setzen sich die »TusSies« mit 34:24 durch

Zum Abheben: Die Metzinger Handballerinnen mit der zehnfachen Torschützin Jana Scheib (Dritte von links) feiern ihren 34:24-Coup
Zum Abheben: Die Metzinger Handballerinnen mit der zehnfachen Torschützin Jana Scheib (Dritte von links) feiern ihren 34:24-Coup bei Vizemeister Bensheim-Auerbach. Foto: L. und C. Wessely/Eibner
Zum Abheben: Die Metzinger Handballerinnen mit der zehnfachen Torschützin Jana Scheib (Dritte von links) feiern ihren 34:24-Coup bei Vizemeister Bensheim-Auerbach.
Foto: L. und C. Wessely/Eibner

BENSHEIM. Besser hätte das neue Jahr für die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen nicht beginnen können. Ausgerechnet gegen den Bezwinger von Spitzenreiter Borussia Dortmund zeigten die »TusSies« ihre bisher beste Saisonleistung. Bei Vizemeister HSG Bensheim-Auerbach setzte sich das Team von Trainerin Miriam Hirsch nach einem Gala-Auftritt mit 34:24 (18:11) durch.

»Wir haben eine absolut geile Abwehr gestellt. Die Mädels haben ihr Herz auf der Platte gelassen«, sagte die neue Trainerin, für die es nach dem 30:25-Erfolg gegen Neckarsulm der zweite Erfolg hintereinander war. Vor 1.541 Zuschauern spielte ihr Team in allen Mannschaftsteilen wie aus einem Guss. Die starken Torhüterinnen Lea Schüpbach und Marie Weiss parierten doppelt so viele Würfe wie ihre Gegenüber, die Verteidigung stellte ein Bollwerk, gegen das Bensheim fast das gesamte Spiel über kein Mittel fand. In der Offensive gelangen viele einfache, daneben aber auch sehr schön herausgespielte Tore. Und schließlich profitierte das Gäste-Team von seiner exzellenten Abwehr auch durch zahlreiche Ballgewinne mit schnellen Kontern.

Im Pokal-Viertelfinale noch klar verloren

»Wir sind ins Tempospiel gekommen«, freute sich Hirsch. Gerade diese traditionelle TuS-Stärke war im bisherigen Saisonverlauf immer wieder vermisst worden. Am Samstagabend aber gelangen der TuS allein acht Konter-Treffer. Da konnte Bensheims Coach Heike Ahlgrimm in den Auszeiten noch so sehr an ihr Team appellieren, sich zu konzentrieren sowie fehlenden Einsatz und nicht vorhandene Emotionen kritisieren. Es half alles nichts, die TuS hatte die besseren Antworten parat. Am Ende bescheinigte die frühere Nationalspielerin Metzingen »einen absolut verdienten Sieg auch in dieser Höhe«. Im Pokal-Viertelfinale hatte die HSG noch mit 31:25 die Oberhand behalten.

Die Pink Ladies hatten in der Weststadthalle einen optimalen Tag erwischt, Bensheim einen schwachen. Aber das Ergebnis auf diesen Nenner zu reduzieren, würde zu kurz greifen. Dass die gastgebenden »Flames« nicht zu ihrem Spiel fanden, war in allererster Linie ein Verdienst der TuS, deren Deckung sehr beweglich agierte. Die Spielerinnen um Abwehrchefin Julia Behnke halfen sich gegenseitig, so dass die HSG fast keine Lücken vorfand. Und als zwölf Minuten vor Schluss eine unglückliche Aktion Behnkes im Zweikampf von den Schiedsrichterinnen als grobes Foul gewertet und mit der Roten Karte für die Nationalspielerin geahndet wurde, verunsicherte dies die TuS-Deckung überhaupt nicht. Nun bildeten Naina Klein und Svenja Hübner den Innenblock, der das Bensheimer Spiel über den Kreis lahmlegte.

Kalmbach mit optimaler Quote

Nach einem Blitzstart führten die Pink Ladies mit 11:5 (17.). Tragende Säulen des Offensivspiels waren Jana Scheib und Klein, die zusammen auf 18 Tore kamen, Spielmacherin Nele Franz, die mehrere Treffer mit klugen Pässen einleitete, und Selina Kalmbach, der an diesem Tag alles gelang. Bislang war die Linksaußen-Position in mehreren Spielen in Sachen Abschluss ein Problembereich, nun glänzte die Ex-Göppingerin mit einer 100-Prozent-Quote: Sieben Würfe, sieben Treffer standen für die Rechtshänderin zu Buche. Darunter waren auch zwei sicher verwandelte Siebenmeter, während Bensheim von drei Strafwürfen nicht einen einzigen im TuS-Tor unterbrachte. Woran Weiss mit zwei gehaltenen Siebenmetern großen Anteil hatte.

Die TuS führte mit neun Toren (18:9/29.), als sie sich ihre einzige Schwäche-Phase leistete. Durch einen 6:1-Lauf verkürzten die »Flames« auf 19:15 (33.). Nach einer Hirsch-Auszeit war die Aufholjagd des hessischen Gegners aber schnell vorüber. Die Metzingerinnen fanden wieder in ihr Spiel zurück und hatten beim 32:20 nach einem Gegenstoß durch Franz (52.) einen Zwölf-Tore-Vorsprung herausgespielt. Es war die höchste Führung in dieser Begegnung. Hirsch: »Gegen Bensheims 5:1-Variante hatten wir noch einige Probleme, es aber dann mit Köpfchen runtergespielt.« (GEA)