HAGEN. Nichts geht mehr! Die Tübinger Zweitliga-Basketballer sind einfach zu sehr von Verletzungen gebeutelt. Der hart erkämpfte Erfolg im vorangegangenen Rückrundenspiel war ganz offenbar nicht genug Motivation für einen weiteren Kraftakt. Gerade mal drei Tage nach dem 100:95 gegen Phoenix Hagen unterlag die Mannschaft im drei Mal verlegten Vorrundenspiel auswärts überaus deutlich mit 65:91 (36:47) bei den Feuervögeln. Damit ist auch der direkte Vergleich dahin, und die Tigers stehen nach dieser Niederlage im Kellerduell nur noch einen Sieg vor dem Vorletzten aus Südwestfalen.
Weniger Punkte erzielten die Tübinger nur Ende Februar beim 64:77 gegen Spitzenreiter Science City Jena. Dafür leisteten sich Kapitän Enosch Wolf & Co. erschreckende 23 Ballverluste. Das nahm den Gästen vor allem in der Schlussphase jegliche Zuversicht. Die Hausherren standen in den letzten zehn Minuten nicht mehr annähernd unter Druck und hatten leichtes Spiel, die Führung nochmals um fast zehn Punkte auszubauen.
»Es war hart heute. Uns hat einfach die Kraft gefehlt. Wir hatten schwere Beine und haben nichts hingekriegt«, fasste Tigers-Coach Danny Jansson den ernüchternden Auftritt seines Teams zusammen. Hagen hatte die Tübinger durch ständig wechselnde Defensiv-Systeme aus dem Rhythmus gebracht und damit für Konfusion in der Offensive des Gegners gesorgt. Jansson zerknirscht: »Wir haben einfach keine Würfe getroffen.«
Wieder einmal mit Abstand bester Akteur bei den Tigers war Elias Valtonen, dem das erste Double-Double (14 Punkte, 13 Rebounds) seiner Profikarriere gelang. Am Sonntag noch Topscorer der Partie mit 24 Zählern musste der finnische Nationalspieler gestern Abend allerdings bis zur 15. Minute auf seine ersten Zähler warten. Dann machte der 21-Jährige aber – abgesehen von einem Dreier durch Timo Fischer zum 30:35-Anschluss (15.) – alle Punkte bis zur Pause. Für Youngster Fischer war der erfolgreiche Distanzwurf nach langer Verletzungsmisere seine ersten Punkte seit ebenfalls einem Dreier beim erfolgreichen Rundenauftakt am 1. November gegen Paderborn.
Spät im dritten Viertel nochmals auf zehn Punkte herangekommen (52:62/28.) glaubten die Jansson-Schützlinge dann aber nicht mehr daran, die Partie noch drehen zu können. »Das ist sehr enttäuschend, weil das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch offen war«, haderte Coach Jansson. Dann wurde das Ganze aber ziemlich schnell ziemlich hässlich. (GEA)
WEITERE STAATSHILFE
Die staatliche Finanzhilfe für die professionellen und semiprofessionellen Ligen wie Basketball, Eishockey oder Handball wird bis zum 31. Dezember verlängert. Die Summe für den Verlust von Ticket-Einnahmen durch die Pandemie soll dabei auf 90 Prozent und maximal 1,8 Millionen Euro pro Verein und Organisation erhöht werden. Auch Einnahmeverluste, die von Januar bis Dezember des Jahres losgelöst von Ticket-Einbußen entstehen, sollen mit 70 Prozent und maximal drei Millionen Euro kompensiert werden. »Diese Unterstützung brauchen wir dringend, weil die finanzielle Situation immer noch angespannt ist«, sagt Tigers-Manager Robert Wintermantel. (wil)