PARIS. Das hatte sie sich anders vorgestellt. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man bei einem olympischen Turnier die größten Namen des deutschen Tennis an seiner Seite hat. Doch Namen allein sind keine Erfolgs-Garantie. Zumindest im Fall von Laura Siegemund, die im Mixed mit Alexander Zverev zusammen spielte und im Doppel Angelique Kerber als Partnerin hatte, traf das zu. In erster Linie wollte sie die Spiele »einfach genießen«, sagte die Metzingerin, die nach Tokio 2021 nicht mehr damit gerechnet hatte, noch einmal bei Olympia starten zu können.
Neben dem Erleben des besonderen Flairs dieser Großveranstaltung rechnete sich die 36-Jährige aber auch sportlich etwas aus. »Natürlich habe ich mit Sascha und Angie starke Partner an meiner Seite, mit denen ich auch viel erreichen kann«, hatte die Mixed-Gewinnerin der French Open vor kurzem noch gesagt.
Allein, es sollte nicht sein. Auch in Tokio war sie in allen drei Wettbewerben am Start und im Mixed mit Kevin Krawietz bis ins Viertelfinale gekommen. Diesmal war das Turnier schnell für sie vorüber. Außer im Einzel, wo Siegemund aufgrund von Fußgelenks-Problemen aufgab, war auch in den anderen beiden Konkurrenzen bereits in der Auftakt-Runde Schluss. Besonders bitter war das Aus im Mixed mit Zverev. War das deutsche Duo doch an Nummer eins gesetzt.
So blieb der großen Kämpferin, die im Doppel 2020 mit Wera Swonarewa die US Open gewonnen hatte, in Paris nur noch das Doppel mit Kerber. Dort waren die Chancen aber gering, nachdem die Star-Spielerin aus Kiel zunächst am Vormittag in großer Hitze ihr Einzel spielen musste. Vier Stunden später folgte bereits mit Siegemund das Match gegen die Engländerinnen Katie Boulter/Heather Watson. Nach dem 2:6, 3:6 war für Siegemund das Olympia-Turnier in Paris beendet. (GEA)