GÖPPINGEN. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass der 1. Göppinger SV der Angstgegner für den SSV Reutlingen ist und bleibt. Seit dem Aufstieg der Filstäler in die Oberliga 2016 haben die Reutlinger noch nie im Stadion an der Hohenstaufenstraße gewonnen. Wie extrem heimstark die Göppinger aktuell sind, bewiesen sie nun beim 4:1 (2:0)-Sieg. Statt ein Duell auf Augenhöhe nach zuletzt neun Spielen ohne Niederlage abzuliefern, war der SSV dem Gastgeber überraschend klar unterlegen.
Tim Schraml (12. Minute) brachte Göppingen in Führung. Tobias Clauß (44.) stellte per Strafstoß – Lukas Preuß hatte den Ex-Reutlinger Michael Renner zu Fall gebracht – das 2:0 her. Luca Piljek (47.) markierte das 3:0. Allein dem 20 Jahre alten Mittelfeldspieler Noah Ganaus war es vorbehalten, nach einem 0:3-Rückstand in der 64. Minute den Ehrentreffer für die Reutlinger zu erzielen. Eine Aufholjagd war den ursprünglich selbstbewusst angetretenen SSVlern danach aber nicht mehr möglich. Diese Hoffnung zerstörte Royal-Dominique Fennell (75.), der den 4:1-Endstand herstellte.
Den Aufreger der gestrigen Partie gab es in der 87. Minute. Reutlingens Youngster Frederik Schumann wollte den Ball zum Einwurf holen. Den hatte Göppingens Trainer Gianni Coveli unter der Schulter eingeklemmt. Schumann griff nach dem Ball, Coveli gab ihn nicht her. Schumann schubste Coveli leicht, der kam ins Stolpern und fiel auf den Boden. Daraufhin gab es eine Rudelbildung. Schiedsrichter Alexander Rösch bedachte Schumann mit der Roten Karte. Der Ex-SSVler Filip Milisic erhielt die Gelb-Rote Karte. »Gianni hätte den Ball hergeben müssen, Frederik hätte sich allerdings cleverer anstellen müssen«, kommentierte Schütt diese Szene. Die Geste, so Schütt, eines Göppinger Spielers in diesen Momenten »brauche kein Mensch«, ereiferte sich der Reutlinger Kommandogeber. Schütt kümmerte sich nach dem Schubser von Schumann um Coveli. Dennoch wurde er von einem Göppinger Spieler wohl übel beleidigt. (GEA)