SEMMERING. Viele andere Talente kommen gar nicht so weit und kennen die Weltcup-Pisten nur aus dem Fernsehen. Jana Fritz hat es geschafft: Die Eninger Skirennläuferin startete in dieser Saison bereits zwei Mal im Feld der internationalen Elite im Riesenslalom. Bei ihrer Weltcup-Feuertaufe in Simmering (Österreich) wurde die 19-Jährige 38., zuletzt im slowenischen Kranjska Gora schied die Absolventin des Ski-Internats Oberstdorf im ersten Durchgang aus.
In Simmering bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen verpasste Fritz, die mit der Startnummer 59 auf die Strecke ging, zwar den Einzug in den zweiten Durchgang knapp um fünf Zehntel, präsentierte sich jedoch kämpferisch und lernbereit.
»Natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass es nicht für den zweiten Lauf gereicht hat, aber ich habe viel gelernt und bin dankbar für diese Chance. Es war ein großartiges Erlebnis, auf dieser Bühne zu fahren«, sagte Fritz im ZDF-Interview. Sie fügte hinzu: »Ich war aufgeregt, denn es ist etwas Besonderes und eine Ehre, hier starten zu dürfen.«
Lob von Bundestrainer Andreas Puelacher
Bundestrainer Andreas Puelacher lobte: »Für ein erstes Weltcup-Rennen mit einer so hohen Startnummer hat Jana das ordentlich gemacht. Sie hat gezeigt, dass sie das Potenzial hat, sich hier zu behaupten. Jetzt geht es darum, diese Erfahrungen mitzunehmen.« Der obere Teil war flach. Fritz nutzte die guten Bedingungen – eine harte, griffige Piste mit wenigen Spuren – und fand ihren Rhythmus. Hier ließ die für die TSG Reutlingen startende Alpine, die für den Skihersteller Nordica fährt, allerdings ein paar Zehntel liegen.
Der untere Teil der Strecke war geprägt von wechselnden Licht-Schatten-Verhältnissen, einer Kuppe und einer tückischen Welle, die präzises Timing und eine gute Linie verlangten. Hier verlor Fritz wertvolle Zeit. Bis zur dritten Zwischenzeit lag sie dennoch auf Rang 24, doch Schwierigkeiten im Zielhang, der sehr rippig war, warfen sie zurück. In der Teilzwischenzeit belegte sie zunächst Rang 27, was schließlich zu einem 38. Platz führte.
Anspruchsvolle Bedingungen bei Weltcup in Kranjska Gora
Eine Woche später trat die junge Athletin in Kranjska Gora zu ihrem zweiten Weltcup-Rennen an. Mit Startnummer 60 und bei Temperaturen von minus fünf Grad, die die Piste hart und teilweise eisig machten, waren die Bedingungen anspruchsvoll – boten jedoch auch Chancen für Fahrerinnen mit höheren Startnummern, da der Kurs wenig Spuren aufwies. Fritz kam gut aus dem Startbereich und konnte oben ihre Linie halten. Nach der ersten Welle traf sie jedoch ein Tor nicht optimal, weil sie eine engere Linie fahren wollte, um Schwung ins Flachstück mitzunehmen. Dabei blieb sie mit der Hand im Tor hängen und musste den Lauf vorzeitig beenden.
»Ich wollte heute unbedingt besser abschneiden, aber es hat nicht gereicht«, resümierte Fritz enttäuscht. »Jetzt heißt es, weiter zu arbeiten und die Fehler auszumerzen.« (GEA)