PARIS. Am Ende fehlte eine Nasenlänge: Der Tübinger Hindernisläufer Frederik Ruppert hat das Finale über die 3.000 Meter als Sechstplatzierter in seinem Vorlauf denkbar knapp verpasst. Drei Hundertstel schneller und der 27-Jährige hätte sich als Fünfter seinen großen Traum vom Endlauf bei den ersten Olympischen Spielen erfüllt. So aber war für Ruppert genau wie für seine deutschen Mitstreiter Karl Bebendorf und Velten Schneider nach dem Vorlauf Schluss.
Schon beim Start am Montagabend erlebte Ruppert den ersten kleinen Schock, als ein Konkurrent ihm Zentimeter hinter der Linie in die Beine lief. Der Starter der LAV Stadtwerke Tübingen stolperte, fing sich aber gerade noch. Lange sah es in einem recht gemächlichen Rennen so aus, als ob Ruppert nichts anbrennen lassen würde. Mit lockeren, raumgreifenden Schritten lief er bis zur vorletzten Stadionrunde immer unter den ersten vier Athleten. Eine Tempoverschärfung rund 800 Meter vor dem Ziel warf ihn dann zurück.
»Ich hätte den Abstand nicht so weit werden lassen dürfen«, sagte er. »Aber in dem Moment habe ich mich so schlapp gefühlt.« Mit einem packenden Spurt auf der Zielgeraden machte das Lauf-Ass noch mal Meter gut. »Dann saugt einen die Atmosphäre noch mal ran.« Aber für den Kanadier Jean-Simon Desgagnés reichte es in 8:25,31 Minuten nicht mehr. Unzufrieden war der LAV-Starter mit seiner Performance nicht: »Im Endeffekt habe ich genau das umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Ich wollte mutig laufen, Präsenz zeigen. Ich glaube, da kann ich trotzdem stolz drauf sein.«
Karl Bebendorf verpasste im ersten Vorlauf als Siebter (8:20,46) den Einzug in den Endlauf. Der Dritte der EM in Rom schonte sich die erste Hälfte des Rennens im hinteren Drittel des Feldes, konnte eine Tempoverschärfung am Ende aber nicht mehr mitgehen. Gänzlich ohne Chance auf ein Weiterkommen war Velten Schneider (8:25,75). Der dritte Deutsche im Bunde lief von Beginn an in einem schnellen Vorlauf hinterher. (GEA)