REUTLINGEN. In der Krise um die Ausbreitung der Corona-Pandemie sorgt der Handball-Zweitligist TV Hüttenberg bundesweit für Schlagzeilen. Weil der Spielbetrieb bis Ende April ausgesetzt ist, wollen die Hüttenberger Spieler für Menschen in Quarantäne oder Risikogruppen das Einkaufen übernehmen. »Vielleicht sind es nur kleine Taten, doch wir sind uns sicher, dass die Hilfebedürftigen hiermit unterstützt werden«, sagt Trainer Frederick Griesbach.
Alle Spieler des TV Hüttenberg bieten ihre Hilfe denjenigen an, die sie benötigen. Menschen in Quarantäne oder auch aus Risikogruppen, die den Gang in den Supermarkt selbst aus Schutz nicht mehr erledigen, sind die Zielgruppe. »Wir bieten den Menschen in der Region an, ihre Einkäufe zu erledigen oder auch den Müll an den Straßenrand zu stellen. Vielleicht sind es nur kleine Taten, doch wir sind uns sicher, dass die Hilfebedürftigen hiermit unterstützt werden«, sagt Griesbach, der vergangene Saison den Drittligisten VfL Pfullingen coachte. »Natürlich achten wir auch darauf, dass sich keiner von uns in unnötige Gefahrensituationen begibt. Einen Salat und ein paar Äpfel mehr einzukaufen und den Menschen in der Region vorbeizubringen, ist aber sicherlich nicht zu viel verlangt«, erklärt Griesbach. Die bundesweiten Reaktionen auf dieses Angebot seien »überragend«.
Griesbach hat diese Nachbarschaftshilfe-Aktion beim TV Hüttenberg ins Rollen gebracht. Er sei jedoch nicht der Erfinder dieser Idee. Verantwortliche des SV Leonberg/Eltingen hätten eine solche Maßnahme gestartet. Hüttenberg sei auf diesen Zug aufgesprungen. »Gute Ideen sind dazu da, nachgemacht zu werden.«
Etwa zeitgleich mit dem TV Hüttenberg startete auch der TV Großengstingen diese Aktion. »Helfen statt trainieren« lautet das Motto. »Wir haben uns am Samstag kurzfristig eine Strategie zurechtgelegt«, erzählt Abteilungsleiter Peter Staneker. Die Frauen-Mannschaft wurde als Test-Team auserkoren. »Die Spielerinnen haben komplett zugesagt«, berichtet Staneker voller Stolz. Daraufhin lief die Maschinerie an. Flyer wurden entworfen und gedruckt. »Am Samstag um 15 Uhr waren die Flyer in ganz Engstingen verteilt«, berichtet Staneker. (GEA)