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Spielbetrieb im Amateurfußball: Fast eine Never-Ending-Story

Fußball
Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild Foto: Patrick Seeger
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STUTTGART. Die drei baden-württembergischen Landesverbände wollen den Spielbetrieb im Amateurfußball aufgrund der Coronavirus-Pandemie abbrechen. Die Gremien des Württembergischen Fußballverbands (WFV), des Badischen Fußballverbands (BFV) und des Südbadischen Fußballverbands (SBFV) haben sich deshalb darauf geeinigt, die aktuelle Runde nicht über das reguläre Ende am 30. Juni zu verlängern.

Die endgültige Entscheidung soll allerdings erst auf den jeweiligen außerordentlichen Verbandstagen fallen, die für den 20. Juni angesetzt wurden. »Wir als verantwortliche Gremien gehen mit einer klaren Haltung in diese Verbandstage«, ließ WFV-Präsident Matthias Schöck auch stellvertretend für seine Kollegen Ronny Zimmermann (BFV) und Thomas Schmidt (SBFV) wissen. Laut Beschlussvorlage der drei Verbandsgremien soll es in dieser Saison keine Absteiger geben. Direkte Aufsteiger würden aus dem Quotienten aus den bis zum Abbruch erzielten Punkten und den bis Mitte März bestrittenen Spielen ermittelt werden. Als weiteres Szenario steht bei der Abstimmung durch die Delegierten am 20. Juni alternativ eine Fortsetzung der Meisterschaftsrunden zur Wahl. DFB-Vizepräsident Zimmermann beschrieb ein Stimmungsbild der Vereine, bei dem »etwa 60 Prozent für einen Abbruch« seien und »30 Prozent fürs Weiterspielen«. Der Rest favorisiert Vorschläge wie die Annullierung der Saison, die aber nicht zur Abstimmung stehen werden.

POKAL WIRD FORTGESETZT

Die Gremien der drei baden-württembergischen Verbände haben sich dafür ausgesprochen, die Pokalwettbewerbe fortzusetzen und damit sportlich zu Ende zu bringen. »Ob das gelingt, steht allerdings in den Sternen«, gestand BFV-Präsident Ronny Zimmermann. Die Verbandspokalwettbewerbe sind an Sponsoring- sowie Fernsehverträge geknüpft. Die jeweiligen Sieger starten bekanntlich im DFB-Pokal. (wil)

Bis zum 19. Mai haben die Vereine nun die Möglichkeit, beim Verband eine Stellungnahme abzugeben. Unter Berücksichtigung dieses offiziellen Meinungsbilds wird der Vorstand am 20. Mai über den Vorschlag des Präsidiums abstimmen. Der endgültige Beschluss lässt danach allerdings noch einen satten Monat auf sich warten. Das Ganze hat durchaus etwas von einer Never-Ending-Story. »Mir ist bewusst, dass sich viele Vereine eine frühere verbindliche Entscheidung wünschen. Aber es ist uns wichtiger, dass auch die Delegierten eines außerordentlichen Verbandstages durch ihr Votum unsere Haltung bestätigen. Und weil insoweit zum einen Fristen zu beachten sind, zum anderen auch hier innerhalb Baden-Württembergs ein gemeinsamer Termin gefunden werden sollte, müssen wir noch um ein wenig Geduld bitten«, erläuterte Schöck.

Seit gestern haben sich mit Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Südwest, Sachsen, Rheinland, Saarland und zuletzt auch Brandenburg, Baden, Südbaden und Württemberg immerhin zehn der 21 Landesverbände bereits endgültig für einen Abbruch entschieden. Der Niederrhein will die Saison nach den Sommerferien fortführen. Derzeit sei »keine Rechtslage für eine Rückkehr in den regulären Spielbetrieb in absehbarer Zeit« zu erkennen, begründeten die Verbände ihren Vorschlag.

Seit Montag ist auch den Amateurfußballern im Land in kleinen Gruppen wieder ein stark eingeschränktes Training unter Hygienevorschriften möglich. Körperkontakt ist aber noch nicht erlaubt. Offen bleibt dennoch, in welchem Modus die Saison 2020/21 ausgetragen wird. Da die weiteren Entwicklungen nicht absehbar sind, behält sich der WFV vor, noch Änderungen zu beschließen, um reagieren zu können. (GEA)