REUTLINGEN. Die Young Boys Reutlingen sind, nach Startschwierigkeiten, inzwischen in der Fußball-Verbandsliga angekommen. Aus den vergangenen fünf Begegnungen holte die Mannschaft von Trainer Volker Grimminger elf Zähler und steht im gesicherten Mittelfeld der Tabelle im württembergischen Oberhaus. Der GEA stellt drei Entdeckungen dieser Spielzeit beim Aufsteiger vor.
- Dan Constantinescu
»Wir dachten selbst nicht, dass wir einen Spieler wie Dan verpflichten können«, sagt Grimminger über den 31 Jahre alten Rumänen, der im Sommer vom 1.CfR Pforzheim aus der Oberliga kam und zuvor viele Jahre für den aktuellen Ligakonkurrenten TSV Berg am Ball war. Constantinescu, der eigentlich geschulter Innenverteidiger ist, sorgt im defensiven Mittelfeld für Stabilität und Ruhe bei den Reutlingern. »Dan ist nicht nur als Spieler, sondern auch menschlich eine Bereicherung für die Mannschaft«, spricht Grimminger in den höchsten Tönen über den ehemaligen Akteur des SSU Poli (zweithöchste rumänische Spielklasse).
- Albert Silov
Albert Silov ist trotz seiner erst 21 Jahre schon ein Urgestein bei den Young Boys. Der Deutsch-Kroate kam 2021 von der U 19 des VfL Pfullingen und ist diese Saison jüngstes Mitglied im Mannschaftsrat der Young Boys. Grimminger sieht Silov als »Young-Boys-Kapitän der Zukunft« und traut ihm den Sprung in eine höhere Spielklasse zu: »Wenn er noch lernt, besser und lauter auf dem Platz zu kommunizieren, hat er Potenzial, mindestens in der Oberliga zu spielen.« Seit Grimminger Trainer ist, hat sich Silov vom Außenverteidiger zum Offensiv-Allrounder entwickelt, der mit fünf Saisontoren der drittbeste Reutlinger Torschütze ist.
- Marko Drljo
Die meisten Fußball-Fachleute der Region gingen wohl vor der Saison davon aus, dass Aleksandar Krsic, der in den vergangenen drei Landesliga-Spielzeiten insgesamt 80 Treffer für die Reutlinger erzielte, auch in der Verbandsliga im Sturm gesetzt ist. Doch es kam anders: Da Krsic die gesamte Hinrunde von Verletzungspech geplagt ist, bilden Sommer-Zugang Ante Galic und Marko Drljo das Sturmduo der Reutlinger. »Wir haben aktuell ja auch gar keine andere Wahl«, scherzt Grimminger. Dass Drljo sich im württembergischen Oberhaus so wohlfühlt, kommt eher überraschend. In den vergangenen beiden Landesliga-Spielzeiten kam der 24-Jährige jeweils nicht über acht Saisontreffer hinaus. Diese Saison, eine Liga höher, steht er nach 13 Spieltagen bereits bei sechs Buden. »Marko hat in dieser Saison extrem viel dazu gelernt. Da, wo er jetzt steht, war er im Sommer noch nicht«, lobt Grimminger die Entwicklung des gebürtigen Filderstädters.
Auch Drljos Sturmpartner Galic (sechs Saisontore) darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Der 29-Jährige zeichnete sich in den letzten Jahren zwar bereits als exzellenter Torjäger in der Landes- und Bezirksliga beim SV Croatia Reutlingen aus, doch dass er sich bei den Young Boys auch in der Verbandsliga durchsetzt, kam für viele durchaus überraschend. (GEA)