Logo
Aktuell Jubiläum

Wie diese Hundertjährige in Reutlingen einst ihr neues Leben aufbaute

Anneliese Helmbrecht feiert ihren besonderen Ehrentag und gibt Tipps für ein langes, erfülltes Leben.

Reutlingens Erster Bürgermeister Robert Hahn gratuliert Anneliese Helmbrecht zu ihrem 100. Geburtstag. FOTO: KUNTZE
Reutlingens Erster Bürgermeister Robert Hahn gratuliert Anneliese Helmbrecht zu ihrem 100. Geburtstag. Foto: Kuntze
Reutlingens Erster Bürgermeister Robert Hahn gratuliert Anneliese Helmbrecht zu ihrem 100. Geburtstag.
Foto: Kuntze

REUTLINGEN. Die Welt schreibt das Jahr 1964: Die damals 40-jährige Anneliese Helmbrecht verlässt mit ihrem Ehemann und den Kindern das heimatliche Bremerhaven. Die Familie will sich in Reutlingen ein neues Leben aufbauen. Einen Tag nach der Ankunft verabredet sich Helm-brecht mit ihrer neuen Nachbarin – sie bewandern gemeinsam den ihr damals noch unbekannten Dietweg. Vor lauter Begeisterung stockt der heute Hundertjährigen der Atem: Der Ausblick auf die Alb hat sie komplett in den Bann gezogen – ihr wird prompt klar: »Hier gehe ich nie wieder weg.« Gesagt, getan.

Gestern vollendete die Altersjubilarin ihr hundertstes Lebensjahr. Noch immer ist sie begeisterte Reutlingerin – auch wenn sich in den zurückliegenden Dekaden politisch und gesellschaftlich vieles gewandelt hat, ihrer Faszination für die Achalmstadt konnte dies keinen Abbruch tun. »Ich fühle mich hier einfach wohl«, so die 100-Jährige.

Das Geheimrezept fürs Altern

Wenn Helmbrecht in ihrem hellen Zimmer im Seniorenheim »Voller Brunnen« über Reutlingen und die umliegenden Berge spricht, funkeln ihre Augen. Der Charme der kleinen Großstadt und ihr grünes Drumherum motivieren sie auch im hohen Alter noch dazu, so oft es geht, die Gassen Reutlingens zu durchqueren: »Ich kenne mich hier gut aus«, schwärmt Helmbrecht. Auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt, verhagelt das ihre Stimmung nicht. Dann schaut sie eben aus dem großen Fenster ihres Zimmers und genießt das Panorama ihrer Wahlheimat.

Auch stets in Blickweite: ihre Familie. Sie hat ihren Platz auf dem Fensterbrett gefunden. Dieses zieren neben zahlreichen bunten Blumen nämlich auch Fotoalben mit Bildern der Verwandtschaft: »Wir sind eine recht große Familie – mittlerweile habe ich vier Urenkel«, erzählt die Jubilarin stolz. Einige der porträtierten Angehörigen sowie ehemalige Nachbarn und Freunde haben ihren Geburtstagsbesuch angekündigt. Darüber freut sich Anneliese Helmbrecht sehr.

Vor der Feier mit den Liebsten steht jedoch eine Stippvisite von Sozialbürgermeister Robert Hahn auf dem Programm. Er amüsiert mit einem flotten Spruch: »So jung kommen wir nicht mehr zusammen«, sagt er breit grinsend, überreicht einen farbenfrohen Blumenstrauß und gratuliert Anneliese Helmbrecht.

Ihr ganz persönliches Rezept für ein langes Leben: »Ich bin ein sehr glücklicher Mensch und lache viel!« Gesellig ist Anneliese Helmbrecht obendrein. »Die Leute im Seniorenheim sind sehr nett. Wir spielen viel Bingo und rätseln zusammen«, erzählt sie begeistert und betont: »Ich hatte schon immer ein tiefes Vertrauen in die Zukunft.« Hatte? Wer die frohgemute Jubilarin erlebt, der spürt: Sie hat es nach wie vor. (GEA)