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Aktuell Statistik

Wenig Ökolandbau im Landkreis Reutlingen trotz Bio-Boom

Im Landkreis Reutlingen werden rund 15,6 Prozent der Fläche nicht-konventionell bewirtschaftet.

Dreierlei Linsen, die alle auf der Alb wachsen. Mit der schönen grünen Anicia, einer französischen Puy-Linse, begann die Erfolgs
Dreierlei Linsen, die alle auf der Alb wachsen. Mit der schönen grünen Anicia, einer französischen Puy-Linse, begann die Erfolgsgeschichte der Öko-Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa. Oben die Späthschen Alblinsen, groß und klein. FOTOS: THOMAS STEPHAN
Dreierlei Linsen, die alle auf der Alb wachsen. Mit der schönen grünen Anicia, einer französischen Puy-Linse, begann die Erfolgsgeschichte der Öko-Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa. Oben die Späthschen Alblinsen, groß und klein. FOTOS: THOMAS STEPHAN

KREIS REUTLINGEN. Bio-Produkte haben die Discounter erobert. Der deutsche Ökolandbau bleibt im Bio-Boom aber überschaubar: Von 262.776 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland, betreiben 26.133 oder 9,94 Prozent ökologischen Landbau. Das ergeben die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020, die inzwischen ausgewertet ist.

Von den Letztgenannten sind im Kreis Reutlingen 157 Betriebe beheimatet. Von der bei uns vorhandenen landwirtschaftlichen Fläche von 44.221 Hektar waren zum Stichtag 6.916 Hektar als ökologisch bewirtschaftete Fläche eingestuft. Im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 5.232 Hek-tar. 2010 wurden hier noch 3.425 Hektar gezählt. Aktuell werden also im Kreis Reutlingen rund 15,6 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet. In einer Bio-Bundesliga reicht das zu Platz 64 von 310 Stadt- und Landkreisen, von denen Daten vorliegen. Spitzenreiter ist die Stadt Halle (Saale) mit einem Anteil von 47,5 Prozent, Schlusslicht ist der Kreis Heinsberg mit 0,67 Prozent Bio-Fläche.

157 Betriebe sind es, die im Kreis Reutlingen ganz oder teilweise auf den Bio-Anbau setzen (2016: 115 Betriebe). In ganz Baden-Württemberg sind es 4 456. In ganz Deutschland insgesamt 26.133. Die Aussage basiert auf den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020, deren Ergebnisse jetzt in der Regionaldatenbank Genesis bereitgestellt wurden. Bundesweit werden rund 1,59 Millionen Hektar nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Gemessen an der kompletten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands mit 16,60 Millionen Hektar, hat der Ökolandbau einen Anteil von rund 9,60 Prozent.

Für den Kreis Reutlingen bedeutet das: 840 von insgesamt 997 landwirtschaftlichen Betrieben wirtschaften immer noch konventionell. Die entsprechende konventionell genutzte landwirtschaftlich genutzte Fläche liegt bei 37.305 Hektar.

Und es ist nicht das Dinkelbrot allein, für das der Rohstoff von den Ökohöfen kommt. Es kann auch mal ein Steak und natürlich Milch sein. Von einem Viehbestand von 24.973 Tieren, die bei 596 Betrieben registriert wurden, stehen 6.916 in 78 Betrieben mit »ökologischer Viehhaltung« im Futter. Da gibt es also für Nicht-Veganer ausreichend Möglichkeiten an regionales Bio-Fleisch zu kommen. Ob Öko-Fleisch ein Wachstumsmarkt ist, lässt sich übrigens momentan mangels Daten nicht sagen. Der ökologisch bewirtschaftete Viehbestand wurde 2020 erstmals erfasst, Vergleichsdaten aus früheren Jahren liegen nicht vor. (zds)