REUTLINGEN. In einem Antrag an Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck, der heute eingereicht wurde, beantragt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) folgende Maßnahmen bis spätestens 16. April umzusetzen: Straßenflächen sollen zu Fahrradspuren nach dem Beispiel von Bogotá bzw. Berlin-Kreuzberg umfunktioniert werden. Dabei sei es wichtig, dass diese Fahrrad-Straßen eine ausreichende Breite aufweisen und von verbleibenden Kfz-Fahrbahnen zumindest provisorisch durch Verkehrsbaken getrennt sind. Außerdem soll in Reutlingen innerorts die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer begrenzt werden.
Als Begründung schreibt die Umwelthilfe: »Viele Menschen können oder wollen derzeit für notwendige Fahrten zu ihrem Arbeitsplatz insbesondere in systemrelevanten Berufen weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, da die Angebote ausgedünnt sind oder sie aus einer individuellen Gefährdungslage diese temporär vermeiden, noch auf die Nutzung eines Pkw zurückgreifen. Die sich in vielen Fällen anbietende Nutzung des Fahrrads bzw. Pedelecs ist angesichts der in Reutlingen nicht durchgehend guten Fahrradwege nur unter erhöhten Risiken für die Gesundheit möglich. Um eine möglichst unfallfreie Nutzung des Fahrrads für diese Fahrten von und zum Arbeitsplatz sicherzustellen und zu verhindern, dass zusätzliche, unfallbedingte Krankenhausbehandlungen anfallen, halten wir die kurzfristige Einrichtung von sichererer Fahrradinfrastruktur sowie von Tempo 30 für alle innerstädtischen Verkehre für notwendig.«
Eine sofortige, provisorisch markierte bzw. abgegrenzte Radinfrastruktur, verbunden mit flächendeckendem Tempo 30 in der Stadt, ergebe gerade jetzt besonders Sinn. Sie sichere den Mindestabstand zwischen den Menschen, die weiterhin mobil sein müssen, und beuge Unfällen vor, die medizinische Betreuung in Krankenhäusern nach sich ziehen würden. (pm)