Logo
Aktuell Leserfrage

Was passiert mit den toten Tieren auf Reutlingens Straßen?

Jeder kennt das: Tote, überfahrene Tiere auf dem Asphalt der Straßen in Reutlingen und der Region. Traurige Bilder von Igeln, Füchsen, Kaninchen oder Hauskatzen setzen sich im Kopf fest. Doch was passiert mit den Kadavern? Wer räumt sie weg und wohin? Das wollte ein GEA-Leser genau wissen.

Ein Igel liegt auf einer Straße und rollt sich gerade ein. Vielbefahrene Straßen sind für die Tiere eine tödliche Gefahr. Ihre K
Ein Igel liegt auf einer Straße und rollt sich gerade ein. Vielbefahrene Straßen sind für die Tiere eine tödliche Gefahr. Ihre Kadaver räumt in Reutlingen die TBR von den Straßen. Foto: dpa
Ein Igel liegt auf einer Straße und rollt sich gerade ein. Vielbefahrene Straßen sind für die Tiere eine tödliche Gefahr. Ihre Kadaver räumt in Reutlingen die TBR von den Straßen.
Foto: dpa

REUTLINGEN. Kein angenehmer Anblick ist so eine überfahrene Hauskatze oder ein zerquetschter Igel, doch wer ist dafür eigentlich zuständig? »Die Kadaver wegzuräumen, gehört ganz klar zu den Aufgaben der Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR)«, heißt es aus dem Rathaus. Konkret ist es Faruk Bucan, der die nicht gerade leichte Aufgabe mit seinen Mitarbeitern organisiert. Der stellvertretende Leiter der Stadtreinigung und seine etwa 30 Mitarbeiter haben dafür sogar Schulungen absolviert.

Am häufigsten werden nach seiner Beobachtung Igel und Katzen auf den Reutlinger Straßen totgefahren, gefolgt von Füchsen und Ratten. »Es gibt viel zu beachten bei der Entsorgung von toten Tieren«, sagt er im Gespräch mit dem GEA. Dann erklärt er: »Wir finden tote Tiere nicht nur auf den Straßen, sondern überall im Stadtgebiet, beispielsweise auch in Parks.« Die überfahrenen Tiere, die tot auf dem Asphalt kleben, machen laut Bucan aber einen größeren Arbeitsaufwand nötig. »Wir haben dafür extra einen Anhänger mit der entsprechenden Ausrüstung ausgestattet. Dazu zählen unter anderem Schutzanzüge, Handschuhe und Desinfektionsmittel.«

Die Mitarbeiter der Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR) haben bei ihrem speziellen Einsatz immer ihren Anhänger mit der
Die Mitarbeiter der Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR) haben bei ihrem speziellen Einsatz immer ihren Anhänger mit der entsprechenden Ausrüstung dabei. Foto: TBR
Die Mitarbeiter der Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR) haben bei ihrem speziellen Einsatz immer ihren Anhänger mit der entsprechenden Ausrüstung dabei.
Foto: TBR

Tote Katzen, Igel oder Füchse von der Straße zu entfernen, ist demnach also keine Aufgabe, die mal eben so mit Kehrschaufel und Besen zu erledigen ist, im Gegenteil: »Die TBR rückt in einem solchen Fall immer zu zweit an sowie mit Fahrzeug und Spezialanhänger. Dann müssen meine Kollegen die Schutzanzüge, Einweghandschuhe und Überzieher für die Schuhe anziehen.« Ist das tote Tier vom Asphalt entfernt, kommt es in einen Kasten, der ebenfalls auf dem Anhänger bereitsteht.

Dann werden alle organischen Stoffe, die noch auf dem Straßenbelag haften, beseitigt. »Vorher lösen wir spezielle Desinfektionstabletten in Wasser auf, das zur Reinigung benutzt wird«, so Bucan. Erst wenn keine Rückstände mehr auf dem Asphalt vorhanden sind, können die TBR-Mitarbeiter wieder abrücken. »Sowohl Schutzanzug als auch Handschuhe und Schuhüberzieher werden später entsorgt«, erklärt er.

Zusammenarbeit mit dem Reutlinger Tierheim

Die toten Tiere bringt der Trupp zum Tierheim Reutlingen. Dort steht vor der Eingangstür ein Container für Tierkadaver bereit. Hier endet die Arbeit der TBR und die des Tierheims beginnt: »Wir haben das Tierkrematorium Schwarzwald mit der Entsorgung beauftragt«, heißt es dort. Mitarbeiter des Krematoriums mit Sitz in Schramberg im Kreis Rottweil leeren den Container regelmäßig. Vorher überprüfen Tierheimmitarbeiter, ob Katzen eine Tätowierung haben oder anderweitig registriert sind. Wenn ja, werden die Besitzer der Tiere informiert.

Damit Tierkadaver schneller gefunden und entsorgt werden, können die Reutlinger mithelfen. Auf der Internetseite der TBR gibt es eine Rubrik »Kadaver«. Hier kann über den Schadensmelder angegeben werden, wo sich das tote Tier genau in Reutlingen befindet, und dann kommen Mitarbeiter, um es zu beseitigen.

Internet-Schadensmelder hilft

Faruk Bucan, der den Internet-Schadensmelder mit entworfen hat, ist erfreut darüber, wie gut die Menschen in Reutlingen ihn benutzen: »Dieses Jahr gab es bereits 15 Hinweise zu toten Tieren über den Schadensmelder. Die Tendenz ist steigend«, weiß er. Die anschließende Arbeit sei für ihn und seine Mitarbeiter dennoch immer eine eher traurige Angelegenheit. (GEA)

 

Hier können Sie fragen

Sie haben eine Frage oder eine Anregung für ein Thema? Dann schicken Sie diese per E-Mail an: leserfragen@gea.de