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Warum das Tiny House in der Reutlinger Altstadt leersteht

Im »Wilhelm Hub« kann sich die Hochschule Reutlingen in der Innenstadt präsentieren. Das dazugehörige Tiny House stand seit der Eröffnung im März leer. Das war so nicht geplant.

Leerstand an prominenter Stelle in der Reutlinger Altstadt: das Tiny House des »Wilhelm Hub« vor der Marienkirche.
Leerstand an prominenter Stelle in der Reutlinger Altstadt: das Tiny House des »Wilhelm Hub« vor der Marienkirche. Foto: Steffen Schanz
Leerstand an prominenter Stelle in der Reutlinger Altstadt: das Tiny House des »Wilhelm Hub« vor der Marienkirche.
Foto: Steffen Schanz

REUTLINGEN. Prominent platziert an der Reutlinger Marienkirche sticht das hölzerne Tiny House beim Gang durch die Wilhelmstraße sofort ins Auge. GEA-Lesern ist dadurch auch aufgefallen, dass dieses seit Monaten offensichtlich leersteht. Der Container gehört zum gegenüberliegenden »Wilhelm Hub«, einer Kooperation zwischen Hochschule und Stadt. Im Rahmen der Eröffnungsfeier am 20. März schwebten von Studierenden programmierte leuchtende Drohnen durch das mobile Mini-Haus. Tatsächlich hat sich dort bis zum vergangenen Wochenende aber nichts mehr getan, bestätigt Miriam Feger von der Hochschulkommunikation auf GEA-Anfrage: »Seit der Eröffnung gab es keine weiteren Veranstaltungen.«

Das Tiny House ist als Ausstellungsfläche für den in der ehemaligen Löwen-Apotheke untergebrachten »Wilhelm Hub« gedacht, erklärt Feger. Weil im Gebäude nicht genug Platz war, habe man sich auf die mobile Fläche geeinigt. Die Idee hinter alldem sei, mit der Hochschule aus dem Hohbuch Präsenz in der Innenstadt zu zeigen. »Spannende Forschungsprojekte oder Projektideen von Studierenden oder Forschenden können hier im öffentlichen Raum präsentiert werden.« Darüber hinaus wolle die Hochschule die Reutlinger Bürger einbeziehen und ihnen Einblicke in interessante und unbekannte Themen bieten. So wie den Wirtschaftsingenieurstudiengang des Lehr- und Forschungszentrums Werk150, der die Drohnen-Show im Frühjahr auf die Beine gestellt hatte. Warum aber war nach dem Spektakel nichts mehr im Container zu sehen?

Es gibt Ideen für weitere Nutzung des Tiny House

Laut Feger wurde seit der Show »mit hohem Aufwand« im Hintergrund weitergearbeitet: »Die Konzeption und Erarbeitung solcher Projekte erfordert eine sorgfältige Planung und Abstimmung, die entsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Durch die besondere Räumlichkeit ergaben sich mit Blick auf die technische Umsetzung unvorhersehbare Herausforderungen.« Sprich: Geplante Shows konnten nicht gezeigt werden. Am vergangenen Freitag und Samstag wurde schließlich das Tiny House nach fast drei Monaten Leerstand wieder mit Leben gefüllt. »Die Drohnen-Show wurde erstmals öffentlich aufgeführt.« Passanten konnten über einen an der Fassade angebrachten QR-Code eine Webseite aufrufen, über die sie sich die Drohnen starten ließen.

In dieser Woche kommt das Tiny House weg - aber nur vorübergehend, um dem Stadtfest am Wochenende Platz zu machen. Danach kehre es wieder an seinen Standort an der Marienkirche zurück. Die Drohnen-Show soll dann wieder zu sehen sein. Da der Container bei Veranstaltungen wie dem Weindorf oder dem Weihnachtsmarkt für längere Zeit weichen muss, werden alternative Standorte geprüft, so die Mitarbeiterin der Hochschulkommunikation.

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Im Rahmen des Bundesprogramms »Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren« stehe der Container der Hochschule bis einschließlich August 2025 zur Verfügung, so Feger. »Die Hochschule freut sich über die Möglichkeit, Themen in der Stadt präsentieren zu können«. Es werde derzeit »intensiv« an weiteren »spannenden und informativen Konzepten« gearbeitet. Für die Zeit nach dem Start der Drohnen-Show gebe es bereits weitere Ideen aus verschiedenen Fakultäten. Was genau, wird noch nicht verraten. Feger gibt nur preis, dass es »eine Herausforderung« sei, »auf sehr kleinem Raum etwas Auffälliges zu installieren, das autark funktioniert.« (GEA)