Logo
Aktuell ÖPNV

Warnstreiks im Reutlinger Stadtverkehr am Freitag

Lautstark fordern die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen mehr Lohn.
Lautstark forderten die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen am 9. Januar mehr Lohn. Foto: Stephan Zenke
Lautstark forderten die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen am 9. Januar mehr Lohn.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Die Gewerkschaft ruft am Freitag zu Streiks im privaten Omnibusverkehr in Reutlingen auf. Das teilt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit. Betroffen sind laut RSV alle Linien des Reutlinger Stadtverkehrs, auch die Schnellbuslinie Expresso X3 sowie die FES Schulbusse. Der Stadtverkehr soll von Betriebsbeginn bis Betriebsende bestreikt werden.

Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde am Mittwoch hatte verdi bereits angekündigt, die Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg fortzusetzen. Am Dienstag hatte die Gewerkschaft damit begonnen, bei mehr als 30 Betrieben zweitägig die Arbeit erneut niederzulegen. Damit will verdi laut Pressemitteilung erreichen, dass die Arbeitgeber in der dritten Runde am 31. Januar ein deutlich verbessertes Angebot abgeben. Am 9. und 10. Januar hatten sich 2.000 Beschäftigte an ersten Warnstreiks in rund 30 Betrieben beteiligt. Verdi rechne auch in der kommenden Woche mit erheblichen Ausfällen in allen bestreikten Betrieben.

ÖPNV ist Rückgrat der kommunalen Infrastruktur

Jan Bleckert, verdi Verhandlungsführer: »Ein funktionierender und starker ÖPNV ist das Rückgrat der kommunalen Infrastruktur. Auch wenn wir in den letzten Jahren die Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer bereits verbessern konnten, braucht es dringend weitere Schritte, insbesondere bei der Bezahlung, um die immer noch klaffende Fachkräftelücke zu schließen. Dafür setzen wir uns mit dem notwendigen Druck ein.«

Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Die Arbeitgeber seien, so verdi, bisher lediglich bereit, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden. Eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen lehnen sie ebenso kategorisch ab, wie zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder, heißt es in der Pressemitteilung.

Bestreikt werden laut verdi am Freitag die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft, Wilhelm Leibfritz, Wilhelm Lutz Omnibusverkehr, Kurz Omnibusverkehr, Steinmeier-Aberle, Ganter-Reisen, Edel, HVB Wiest + Schürmann Hechinger Verkehrsbetriebsgesellschaft. (eg)