Logo
Aktuell Verkehr

Verwirrung in Reutlinger Tunnel: Roboter-Stimme fordert Autofahrer zum Anhalten auf

Im Reutlinger Scheibengipfeltunnel hat die Durchsage einer Roboter-Stimme, die Autofahrer zum Anhalten aufgefordert hat, für Irritationen gesorgt. Was war der Grund dafür? Was das Kreis-Straßenbauamt dazu sagt.

Das Nordportal des Reutlinger Scheibengipeltunnels.
Das Nordportal des Reutlinger Scheibengipeltunnels. Foto: Jürgen Meyer
Das Nordportal des Reutlinger Scheibengipeltunnels.
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN. Eine ungewöhnliche Durchsage im Reutlinger Scheibengipfeltunnel sorgte am Donnerstagvormittag für große Verwirrung bei einigen Autofahrern. »Plötzlich ging das Autoradio aus, und eine abgehackte Roboter-Stimme sagte erst auf Englisch und dann auf Deutsch: ‚Achtung, Achtung, bitte stehen bleiben und den Motor ausschalten‘«, berichtet eine GEA-Leserin, die gegen 8.15 Uhr vom Nordportal in den Tunnel fuhr. Die Situation sei »richtig gruselig« gewesen, erzählte sie weiter. Verunsichert fragte sie sich, ob es im Tunnel einen Unfall gegeben habe.

Dennoch folgte offenbar niemand der Anweisung. »Alle fuhren sehr langsam weiter.« Im Tunnel selbst gab es jedoch keinen sichtbaren Unfall oder ein ähnliches Ereignis. Auffällig war lediglich, dass kein Gegenverkehr unterwegs war. Als die Leserin das Südportal erreichte, bemerkte sie eine lange Fahrzeugschlange, die sich bis zur Bundesstraße zurückstaute. »Offenbar trauten sich die Fahrer aufgrund der blinkenden Ampel am Tunneleingang nicht mehr hinein.«

Kreis-Straßenbauamt weiß nichts von Vorfall in Reutlingen

Frank Söll, Abteilungsleiter des Kreis-Straßenbauamts, erklärte auf GEA-Anfrage, dass dieser Automatismus durchaus gewollt ist, »aber nur in einem echten Notfall«. Wenn Autofahrer die an den Tunneleingängen angegebenen UKW-Frequenzen eingestellt haben, wird das Radio stummgeschaltet, damit die Durchsagen aus den Lautsprechern hörbar sind, erklärt er das Prozedere. Einen Unfall oder eine andere Gefahrenlage gab es laut Söll an diesem Morgen im Scheibengipfeltunnel jedoch nicht. Er wunderte sich darüber, dass die Lautsprecher-Ansagen offenbar losgegangen sind, ohne dass er etwas davon mitbekommen hat. »Ein solches Ereignis hätte eigentlich detektiert werden müssen.«

Festgestellt wurde an diesem Morgen lediglich ein ähnlicher Vorfall im Pfullinger Ursulabergtunnel. Bei Wartungsarbeiten wurde unbeabsichtigt einen Impuls an die Lautsprecheranlage ausgelöst, sagt Söll. »Das wurde von Arbeitern vor Ort sofort bemerkt und sofort zurückgenommen.« Im Scheibengipfeltunnel gab es jedoch keine Wartungsarbeiten, weshalb Söll sich nicht erklären kann, was die Notfall-Durchsage ausgelöst haben könnte. »Wir werden der Sache nachgehen«, versprach er. Denn: »So etwas darf nicht vorkommen. Das kann zu Problemen im Verkehr führen.« (GEA)