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Trotz Aprilwetter: Großes Interesse am Rad-Check beim GEA in Reutlingen

Foto: Norbert Leister
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Wo am Samstag beim Rad-Check-Tag auf dem GEA-Betriebsgelände der Andrang am größten war? Zweifellos am Stand des ADFC – dort konnten die zahlreichen Interessierten nämlich ihr Rad codieren lassen. Wozu? »Sollte Ihr Rad gestohlen werden und die Polizei findet es wieder, dann kann es eindeutig zugeordnet werden«, erläuterte Gerhard Götz vom ADFC. Der Code wurde am Samstag ins Rad eingefräst, er besteht aus einer Kombination aus Zahlen und Buchstaben, mit der Adresse und Name des Fahrradeigentümers hinterlegt wird, so Götz. Er und seine Kollegen kamen bei dem Andrang ganz schön ins Schwitzen – und das trotz kühler Temperaturen, heftigem Wind und so manchem Regenschauer.

Zwar linste immer mal wieder die Sonne bei diesem eindeutigen Aprilwetter durch die Wolkenlücken, doch die Aussteller und Händler hatten oftmals mit dem heftigen Wind zu kämpfen. Und mussten aufpassen, dass ihre Baldachine nicht auf und davonflogen. Nichtsdestotrotz: »Als Veranstalter sind wir zufrieden, es war konstant Betrieb an den einzelnen Ständen«, sagte Joachim Bräuninger vom GEA-Marketing-Team. »Für unsere Leser war das ein sehr schönes Angebot.« Zumal die Serviceleistungen der sechs Fahrradhändler so manches Mal über das reine Checken, Kontrollieren und Nachziehen hinausging, so Bräuninger.

Das bestätigten auch die Kunden, die am Samstag mit ihrem Rad im GEA-Hof auftauchten. »Ich habe das in der Zeitung gelesen und dachte, ich könnte doch jetzt vor der Saison mein Rad checken lassen«, sagte eine Frau am Stand des Betzinger Radladens Sauer. Doch nach der Kontrolle hieß es oft an den Ständen der Rad-Profis: »Da kann man nichts besser machen, da ist alles in Ordnung.« Oder vielleicht mal: Das Schräubchen sollte man im Auge behalten, »das Schlimmste, was mir heute begegnet ist, war ein kaputtes Rücklicht«, sagten Levin Brands und Vincent Gawlowski von Bike Brands in Eningen. Bremsbeläge, Reifenverschleiß oder auch mal »das Innere« eines elektrischen Fahrrads per Computer checken – das waren die Aufgaben, die alle Radhändler am Samstag mit viel Ruhe, Versiertheit und Freundlichkeit durchführten.

So auch Thomas Kaitinnis aus Engstingen, der aber auch einschränkte: »Wir stellen hier heute nur ein, für den Austausch würden uns Materialien und die Zeit fehlen«, sagte der Chef von Epo-Bike. Was ebenfalls sehr gut ankam, war die Vermessung für den passenden Radsitz: »Der richtige Sattel ist sehr wichtig für die persönliche Gesundheit«, betonte etwa Radexperte Martin Fischer aus Trochtelfingen. Die gewünschte Radinspektion führte auch Maximilian Tous von Limbacher E-Bike aus Betzingen durch, »Kleinigkeiten haben wir auch gleich gemacht«, sagte der Rad-Fachmann.

Katharina Dodik und Giuseppe Amaro inspizierten und checkten nicht, sondern versuchten zu animieren – und zwar die Besucher im GEA-Hof zum Fahren zur Arbeit mit dem Rad. Auch hier gehe es um die individuelle Gesundheit, betonten die AOK-Beschäftigten. Wer wollte, konnte mit einem speziellen, stationären Rad sogar durch den selbst erzeugten Strom sein Smartphone laden. Am Vormittag sei der Andrang sehr groß gewesen, doch nachdem es gegen Mittag zum ersten Mal geregnet hatte, ließ der Rad-Besucher-Strom deutlich nach.

Und trotzdem: Auch am Stand von Magura, dem Bad Uracher Bremsenspezialisten, waren den ganzen Tag über Interessenten vor Ort und ließen ihre Radbremsen kontrollieren. Wer wollte, konnte am Samstag aber auch das Spezial-Transportrad des städtischen Projekts deliveRT ausprobieren – was sich jedoch als gar nicht so einfach herausstellte. Die Erfahrung musste auch Reutlingens OB machen. »Aber das Projekt ist natürlich eine tolle Sache«, betonte Thomas Keck. Das befand auch Oliver Lumpp vom Amt für Wirtschaftsförderung – weil dadurch ein großer Teil des Paketlieferverkehrs eingespart werden könne.

Informationen gab es vor Ort zudem an einem weiteren Stand, an dem die städtischen Mitarbeiter Daniel Scheu und Mitarbeiterin Selin Ercan von der Taskforce Radverkehr bereitstanden. »Die Auslastung der Radboxen am Bahnhof liegt derzeit bei 80 Prozent«, sagte Scheu. 52 Plätze stehen dort seit kurzem parat, können tageweise oder auch für ein ganzes Jahr gebucht werden. Groß sei auch das Interesse an den Radrouten des Masterplans Radverkehr gewesen, sagte Ercan.

Nicht zu vergessen – schon bald steht wieder das Reutlinger Stadtradeln an. »Wer in Reutlingen wohnt oder arbeitet, kann im GEA-Team mitfahren«, betonte Elijona Blakaj von der GEA-Marketing-Abteilung. »Wir haben uns für dieses Jahr auch eine besondere Aktion ausgedacht, die heißt ‚Ein Radler für Radler‘«, betonte Kollegin Iris Goldack. Wer sich ab April für das Stadtradeln anmelde, werde darüber informiert. »Dabei geht es vor allem um Freude und Gemeinschaft, es soll auch für Familien geeignet sein«, betonte Goldack, die sich wieder als Team-Captain zur Verfügung stellen werde.