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Aktuell Erholung

Tische, Stühle, Liegen: Wo man in Reutlingen chillen kann

Egal ob Apfelbaumkästen, City Decks oder Stühle vor Einkaufsläden: Immer wieder tauchen neue Sitzgelegenheiten in Reutlingen auf. Wer diese aufstellen darf, wo sie zu finden sind und was Neues dazukommt.

Seit Kurzem stehen bunte Bistrotische und -stühle auf dem Reutlinger Marktplatz. Sie sollen laut dem Presseamt der Stadt Reutlin
Seit Kurzem stehen bunte Bistrotische und -stühle auf dem Reutlinger Marktplatz. Sie sollen laut dem Presseamt der Stadt Reutlingen zum Ausruhen einladen und zusätzlich die Innenstadt attraktiver machen. Foto: Steffen Schanz
Seit Kurzem stehen bunte Bistrotische und -stühle auf dem Reutlinger Marktplatz. Sie sollen laut dem Presseamt der Stadt Reutlingen zum Ausruhen einladen und zusätzlich die Innenstadt attraktiver machen.
Foto: Steffen Schanz

REUTLINGEN. Wer sich in der Reutlinger Innenstadt entspannen oder nach einem langen Einkaufstag ausruhen wollte, musste sich dafür meist in ein Restaurant setzen und ein Getränk oder etwas zu Essen kaufen. Mittlerweile laden Tische, Stühle und Liegen in konsumfreien Zonen zum kostenlosen Verweilen ein. Die Sitzgelegenheiten kommen so gut an, dass eine GEA-Leserin wissen will, ob es in Zukunft noch mehr davon geben wird. Die Antwort in aller Kürze: Ja, wird es.

- Wer ist für die Sitzgelegenheiten zuständig?

Dazu gibt es zunächst keine eindeutige Antwort von der Stadt Reutlingen, denn laut Presseamt gibt es »nicht den einen Ansprechpartner.« Prinzipiell könnte aber jeder einen Antrag für Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum stellen – auch Privatmenschen. Die einzige Voraussetzung: »Die damit verbundene Aktion muss sich mit den Interessen der Stadt decken.«

In Reutlingen wäre dieses Interesse, mit den Sitzgelegenheiten zum Ausruhen und Verweilen einzuladen und somit auch allgemein die »Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern«. Alle bisher aufgestellten Stühle, Tische oder Liegen wurden zu diesem Zweck aufgestellt und laut Pressestelle gemeinsam mit verschiedenen Akteuren konzipiert und später dann mit dem Amt für öffentliche Ordnung abgestimmt, das solche Aktionen genehmigt oder abgelehnt.

- Wo stehen bisher Sitzgelegenheiten in Reutlingen?

Vor allem in der Innenstadt gibt es die Möglichkeiten zum Verweilen. Dem einen oder anderen Bürger sind sie bestimmt auch schon aufgefallen: Seit diesem Jahr sind rund 20 grüne Bistrotische samt Stühlen im Eingangsbereich verschiedener Einzelhändler in der Innenstadt zu finden. Auch die mit Apfelbäumen bepflanzten mobilen Sitzmöglichkeiten in der unteren Wilhelmstraße stehen erst seit Kurzem. »Sie sollen in der Innenstadt für mehr Attraktivität sorgen, die Leute zum Hinsetzen und Verweilen einladen«, sagt Yasmin-Miriam Maier vom Reutlinger Stadtmarketing.

Die Neuheit unter den Sitzgelegenheiten: 36 Bistrotische und -stühle stehen seit rund zwei Wochen auf dem Reutlinger Marktplatz. Initiiert wurden die drei Projekte von StaRT, dem Stadtmarketing und Tourismus in Reutlingen, finanziert werden sie von verschiedenen Reutlinger Unternehmen. Über das Förderprogramm »Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren« (ZiZ) konnten laut Stadt »weitere Sitzmöglichkeiten realisiert werden«. Seit rund zwei Monaten stehen beim Rathaus und der Nikolaikirche Bänke in Regenbogenfarbe. Die Idee dazu kam vom Jugendgemeinderat und scheint nicht nur der Erholung zu dienen, sondern noch dazu, eine politische Botschaft zu vermitteln. Denn laut Jugendgemeinderat stehen die bunten Bänke für »Menschen aus der LSBT*Q-Szene« und sollen ein Zeichen »gegen Diskriminierung« setzten.

Zudem gibt es beim Echaz-Parkhaus, beim Tübinger Tor und vor dem Bahnhof am Listplatz insgesamt vier Albliegen. Das sind geschwungene Holzbänke, die meist Platz für zwei Personen bieten. Im vergangenen Jahr standen außerdem auf dem Marktplatz und Weibermarkt sogenannte »City-Decks«: bunte Holzbänke, die mit Blumenkästen geschmückt waren. Diese sind aus Budgetgründen mittlerweile nicht mehr dort, sollten aber schon damals laut Yasmin-Miriam Maier »Bürger als auch Touristen zum Entspannen, Plaudern oder für eine kurze Verschnaufpause während der Shoppingtour einladen« und die Innenstadt attraktiver machen.

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- Gibt es Planungen für weitere Sitzgelegenheiten?

Die gibt es. Noch scheint es nämlich nicht genug Plätze zum Verweilen in der Reutlinger Innenstadt zu geben: Deshalb haben Jugendliche aus Reutlingen gemeinsam mit Bachelor- und Master-Studierenden der Hochschule für Technik in Stuttgart »Stadtmöbel für alle und vor allem junge Menschen entworfen«. Anfang Juli dieses Jahres soll laut Pressestelle entschieden werden, welche der »kreativen Ideen die Innenstadt bereichern« werden. Wie die aussehen, wird erst Anfang Juli im Rahmen einer Ausstellung in der Eingangshalle des Reutlinger Rathauses ersichtlich.

Zusätzlich zu den Bistrotischen auf dem Marktplatz sollen »auf diesem zentralen Platz« noch weiter Sitzgelegenheiten kommen. Auch am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) soll laut Presseamt die »Aufenthaltsqualität gesteigert werden«. Dort werden zahlreiche Sitzmöglichkeiten geplant. Wie diese aussehen und wann diese Pläne realisiert werden, ist noch nicht bekannt. (GEA)