REUTLINGEN. Das verheerende Hagelunwetter hat in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen nicht nur Millionenschäden an Gebäuden, Fahrzeugen und Infrastruktur verursacht, sondern auch ungezählten Wildtieren sogar das Leben gekostet. Das Tierheim Reutlingen berichtete von Feldhasen, die von bis zu vier Zentimeter großen Hagelkörnern erschlagen wurden.
Gleichzeitig hat sich das Team um Wildtiere gekümmert, die schwer verletzt von zahlreichen Menschen ins Tierheim gebracht wurden. Darunter waren Tauben, eine Krähe, ein Turmfalke und zwei jungen Mäusebussarde. »Die sind vermutlich während des Hagels aus ihrem Horst gefallen«, berichtete Emelie Viesel vom Tierheimteam. Sie überlebten, kamen zuerst ins Reutlinger Tierheim, wo sie von einem Tierarzt untersucht wurden, und dann wurden sie ins Vogelschutzzentrum nach Mössingen gebracht.
So gut ging es aber für andere verletzte Vögel nicht aus. »Einige mussten leider eingeschläfert werden, weil sie vom Hagel so schwer verletzt worden waren, dass der Tierarzt keine Möglichkeit mehr sah, sie zu retten«, so Emelie Viesel.
Generell stellen Hagelkörner, erst recht von einer solchen Größe, wie sie am 23. Juni vom Himmel fielen, eine große Gefahr für Wildtiere dar. Wenn gerade kleinere Tiere keinen Schutz in Höhlen oder anderswo Unterschlupf finden, kann das für sie tödlich enden. Brütende Vögel bleiben oft dennoch lange bei ihren Küken. Nicht selten schlägt aber auch der Hagel das ganze Nest herunter.
Herdentiere auf der Weide sollten einen Unterstand haben, der sie vor solchen Unwettern schützt. Die Tiere rücken bei Hagel enger zusammen, sie können aber auch in Panik geraten. (GEA)