ENINGEN. Die Tiefgarage der Gemeinde Eningen, die in der Vergangenheit immer wieder durch Graffiti verunstaltet wurde, hat eine beeindruckende Verwandlung erlebt. Durch die Zusammenarbeit mit dem renommierten Graffiti-Künstler Marco Neumann aus Tübingen erstrahlen die Wände nun in farbenfrohem Glanz.
Innerhalb von 35 Stunden gestaltete Neumann auf einer Fläche von über 60 Quadratmetern ein Kunstwerk, das auf die besonderen Gegebenheiten maßgeschneidert ist. Die Motive reichen von den Werken lokaler Künstlerinnen und Künstler bis hin zur malerischen Achalm.
Mit seiner künstlerischen Handschrift verbindet Neumann die unverwechselbaren Facetten Eningens mit moderner Kunst und schafft so eine Symbiose von Kultur und Naturraum. Bekannt unter seinem Pseudonym MAKO, hat der Künstler seine Wurzeln in der Hip-Hop- und Skateboardkultur, die ihn schon früh inspiriert hat. Seine autodidaktischen Fähigkeiten und der innovative Umgang mit der Sprühdose haben ihn zu einem außergewöhnlichen Künstler gemacht, dessen Werke durch ihre dreidimensionale und teils verschwimmende Ästhetik bestechen. Für Neumann ist jedes Kunstwerk ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum nächsten. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die »Graffiti-Frames« in der Tübinger HBF-Unterführung sowie das »Aquarium« in Reutlingen.
Gewinn für Gemeinde
Bürgermeister Eric Sindek bedankt sich im Namen der Gemeinde bei Marco Neumann für sein großes Engagement und die künstlerische Gestaltung der Tiefgarage: »Dieses außergewöhnliche Kunstwerk ist nicht nur ein Gewinn für die Gemeinde, sondern auch ein inspirierendes Zeichen für die Kraft der Kunst im urbanen Raum.« Sindek schließt aus, dass es nur bei diesem einen Werk in der Tiefgarage bleibt. Er führt aus, dass es das langfristige Ziel der Gemeindeverwaltung sei, das »Schmuddel-Image« der Tiefgarage zu bekämpfen. »Wir wollen mit der Street-Art in der Tiefgarage einen Ort schaffen, der einladend wirkt und vielleicht sogar eine moderne, befahrbare und jugendliche Antwort auf ein Kunstmuseum sein könnte«, fügt der Bürgermeister augenzwinkernd hinzu.
Im Zuge von regulären Instandhaltungsmaßnahmen dürfte in der Tiefgarage also künftig der weiße Farbeimer im Lager bleiben und stattdessen die Pop-Kultur Einzug finden. (eg)