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Tennisspieler in Baden-Württemberg dürfen noch nicht starten: »Wir warten auf das ›Go‹«

In anderen Bundesländern ist der Spielbetrieb mit starken Einschränkungen bereits angelaufen

Die Freiplätze sind fast fertig gerichtet, jetzt warten alle auf den Startschuss. FOTO: PIETH
Die Freiplätze sind fast fertig gerichtet, jetzt warten alle auf den Startschuss. FOTO: PIETH
Die Freiplätze sind fast fertig gerichtet, jetzt warten alle auf den Startschuss. FOTO: PIETH

REUTLINGEN-BETZINGEN. Spiel, Satz und Sieg: In Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg ist die Freiluft-Tennissaison schon eröffnet. Die Schwaben müssen noch warten. »Alles ist in der Schwebe«, sagt Hanne Hummel, Pressereferentin der Tennisabteilung des TSV Betzingen. Die Plätze sind fast fertig gerichtet, schließlich sollte es am 1. Mai losgehen. Wann immer die Landesregierung den Startschuss für den Spielbetrieb gibt – klar ist, dass es Einschränkungen geben wird. Doppel sind außer unter Familienmitgliedern beispielsweise tabu, ebenso Gruppentraining.

Die Grundlinien sind weit genug voneinander entfernt, im Einzel kommen sich die Tennisspieler in den seltensten Fällen zu nahe. Abstandsregeln könnten also locker eingehalten werden, das Infektionsrisiko hält sich im Freien in Grenzen. So argumentiert auch der Deutsche Tennis-Bund, der sich am vergangenen Dienstag in einem offenen Brief an die Verantwortlichen in der Politik gewandt hat. »Tennis kann, gerade in der jetzigen Jahreszeit, als Individualsport im Freien ausgeübt werden. Eine Kontaminierung durch das Spielgerät ist nicht möglich. Körperkontakt ist nicht Teil der Sportart Tennis. Nach wie vor absolut notwendige Infektionsschutzmaßnahmen können umgesetzt werden«, heißt es in dem Appell zur Aufnahme des Spielbetriebs.

Doch noch gibt es in Baden-Württemberg keine offizielle Erlaubnis. Zum Bedauern der Tennisspieler. »Alle warten auf das ›Go‹«, sagt Hanne Hummel. Wann immer es kommt: Den »normalen« Betrieb auf den Tennisanlagen wird es in diesem Sommer nicht geben. Kein gemütliches Zusammensitzen nach dem Match, Verzicht aufs obligatorische »Shakehand«, kein Duschen nach dem Spiel – so sehen beispielsweise Empfehlungen bei denen aus, die trotz Corona schon losgelegt haben. Angesagt ist Sport pur, ganz ohne das gewohnte Drumrum auf dem Tennisplatz. »Die ›Innere Einstellung‹ sollte sein: Kommen – Abstand wahren – Tennis spielen – direkt gehen – daheim duschen«, schreibt beispielsweise der Tennisverband Rheinland in seinen Vorschlägen für den Spielbetrieb. Der Aufenthalt auf der Anlage sollte auf ein Minimum beschränkt werden, Kontakte sowieso.

Damit könnte der Vorstand der Betzinger Tennisabteilung leben. »Das wollen wir für unsere Mitglieder: Sport«, sagt die stellvertretende Vorsitzende Hanne Hummel. Beschlossene Sache ist bereits, dass das »Tennishäusle« mit Duschen, Küche, Aufenthaltsraum und Getränkeautomat bei einer Freigabe zu bleibt – mit Ausnahme der Toiletten. Für eine Öffnung muss die Abteilung eigens einen »Sonderbeauftragten« benennen, der für die Einhaltung der Hygienevorschriften verantwortlich ist.

Die sieben Freiplätze der Betzinger Tennisabteilung hat eine Fachfirma schon weitgehend gerichtet. Drumherum sieht es in diesem Jahr ein bisschen wilder aus als sonst: Arbeitsdienste fielen coronabedingt flach und damit auch die Pflege der Außenanlage. (GEA)