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Strampeln, laufen, schwimmen: Alternativer Spendenmarathon in Reutlingen

Der Spendenmarathon fällt wegen Corona aus, eine alternative Variante soll aber zum Mitmachen animieren und möglichst viele Spenden in die Kasse des Spendenparlaments bringen

Reutlingens Spendenparlamentarier haben sich eine Alternative zum traditionellen Spendenmarathon überlegt und hoffen auf rege Be
Reutlingens Spendenparlamentarier haben sich eine Alternative zum traditionellen Spendenmarathon überlegt und hoffen auf rege Beteiligung. Die Veranstaltung geht heuer in die zwanzigste Runde. FOTO: LEISTER
Reutlingens Spendenparlamentarier haben sich eine Alternative zum traditionellen Spendenmarathon überlegt und hoffen auf rege Beteiligung. Die Veranstaltung geht heuer in die zwanzigste Runde. FOTO: LEISTER

REUTLINGEN. Eigentlich wäre in diesem Jahr ein Geburtstagsfest fällig gewesen: 20 Jahre Spendenmarathon. Eigentlich. Aber Corona macht auch diesem Reutlinger Großevent einen Strich durch die Rechnung. »Eine solche Veranstaltung mit mehr als 100 Teilnehmern ist einfach nicht möglich«, sagte Dr. Barbara Dürr, die zum Pressegespräch auf die Rennwiese, dem Ort, an dem die bisherigen 19 Spendenläufe über die Tartanbahn gingen, eingeladen hatte. »Viele Teilnehmer haben diese Volksfestatmosphäre sehr geschätzt«, betonte dort auch Christiane Koester-Wagner vom Spendenparlament. Und: »Der Marathon ist unsere Haupteinnahmequelle.« Sollte die wegfallen, »dann hätten wir im Herbst kein Geld mehr, um die anstehenden Projekte zu unterstützen«, so Dürr.

Zeitspanne statt Fixtermin

Um genau das zu verhindern, sind die Aktiven des Spendenparlaments auf eine alternative Idee gekommen: Anstatt an einem Fixtermin können Unterstützer heuer zwischen dem 15. August und dem 30. September an einem x-beliebigen Tag möglichst viele Kilometer zurücklegen. Oder auch an mehreren Tagen. »Und weil hier auf der Rennwiese eine Runde etwa einen Drittelkilometer lang ist, sollten pro Kilometer drei Euro gespendet werden«, erläuterte Dürr.

Wie die Teilnehmer eine beliebige Strecke zurücklegen, das bleibe jeder und jedem Selbst überlassen. »Wandern ist möglich«, sagte Koester-Wagner. »Oder Rad fahren«, so Dürr. Sogar Schwimmen, mit dem Hund Gassi gehen oder »Eislaufen«, wie Jutta Fundel vorschlug. Der Fantasie seien kaum Grenzen gesetzt. »Wer ein möglichst originelles Foto von der eigenen Aktion schickt, wird auf der Homepage des Spendenparlaments veröffentlicht«, stellte Volker Feyerabend in Aussicht.

Schwierig werde es natürlich mit Schulen und Kindergärten, aber die Stadt hat laut Dürr schon signalisiert, dass sie sich etwas einfallen lassen will. Möglich ist natürlich auch wie jedes Jahr, dass sich Sponsoren finden, die Läufer, Radfahrer, Schwimmer oder sonstige unterstützen. Dabei lässt sich auch der Vorstand des Spendenparlaments nicht lumpen: »Wir laufen auch selbst einige Kilometer ab«, versprach Koester-Wagner. Das werde ebenfalls dokumentiert.

Beim Pressetermin symbolisierten die Spendenparlamentarier schon mal den Startschuss, der am 15. August fällt. »Da es jetzt gerade besonders wichtig ist, die von Armut, Isolation und Ausgrenzung bedrohten Menschen nicht allein zu lassen, ist es unabdingbar, den Spendenmarathon durchzuführen«, betonte Barbara Dürr. Zugesagt haben schon einige Teilnehmer, wie etwa die Malteser Hundestaffel.

Ziel sind 20 000 Euro

Wichtig sei das Spendenparlament auch deshalb, weil bei den Löchern in den Kassen der öffentlichen Haushalte »das Soziale künftig wohl nicht mehr Priorität Nummer eins sein wird«, vermutete Dürr. »Wenn wir vom Spendenparlament dieses Jahr ein Loch in der Kasse zulassen würden, müssten wir das jahrelang hinter uns herziehen.« Deshalb habe sich das Parlament das Ziel gesetzt, 20 000 Euro durch den alternativen Spendenmarathon zu erreichen. Und: »neue Mitglieder können wir natürlich auch immer gebrauchen.«

Der Jahresbeitrag liegt bei 65 Euro für diesen »durch und durch demokratischen Verein«, so Koester-Wagner. Mitbestimmung werde dort ganz groß geschrieben, bei den jährlich zwei Sitzungen des Parlaments werde über die Unterstützung der jeweiligen Projekte abgestimmt. »Und wir sind immer noch das einzige Spendenparlament in ganz Baden-Württemberg«, betonte Dürr. »Dieses Licht sollten wir nicht ausgehen lassen.« (GEA)

SO FUNKTIONIERT DIE AKTION

Spendenmarathon mal anders als gewohnt

Wer sich am coronabedingt etwas anderen Reutlinger Spendenmarathon beteiligen will, der kann das zwischen dem 15. August und 30. September tun, per Foto dokumentieren und an info@spendenparlament-rt.de senden. Das »Lauf-Geld« (drei Euro je Kilometer) sollte auf eines der Konten des Spendenparlaments überwiesen werden, entweder bei der Volksbank Reutlingen, IBAN: DE33 6409 0100 0174 3000 00 oder Kreissparkasse Reutlingen, IBAN: DE52 6405 0000 0000 2714 44.