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Stauferstele kommt zum Kesselturm

Nach drei Jahren des Stillstands ist ein »für alle Beteiligten akzeptabler« Standort gefunden

Beim Kesselturm (rechts) soll die bereits 2013 gestiftete Stauferstele jetzt aufgestellt werden. FOTO: HAUSER
Beim Kesselturm (rechts) soll die bereits 2013 gestiftete Stauferstele jetzt aufgestellt werden. FOTO: HAUSER
Beim Kesselturm (rechts) soll die bereits 2013 gestiftete Stauferstele jetzt aufgestellt werden. FOTO: HAUSER

REUTLINGEN. Über einen »Stillstand seit drei Jahren« berichtete der GEA im Dezember 2016: In dem Artikel ging es um eine sogenannte Stauferstele, die die beiden Söhne des früheren Reutlinger Bürgermeisters Karl Guhl (1920 bis 2008) zur Erinnerung an ihren Vater bereits 2013 gestiftet haben, ohne dass sie bis dato aufgestellt worden wäre. Nun ist es aber so weit: Sie wird am Freitag, 21. September, in der Zeughausstraße beim Kesselturm enthüllt. Zuvor, um 16.30 Uhr, findet im Spitalhofsaal die »Einweihung« statt.

Stauferstelen erinnern an Orte, die mit dem mittelalterlichen Herrschergeschlecht verbunden sind. Wappen und Inschriften vermitteln die jeweiligen historischen Bezüge. Die erste Stauferstele wurde im Jahr 2000 zum 750. Todestag des letzten Stauferkaisers Friedrich II. beim Castel Fiorentino in Italien eingeweiht. Es folgten Stelen in Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien.

Diese Denkmäler werden von Stiftern finanziert, die das Komitee der Stauferfreunde wirbt. Bildhauer ist Markus Wolf aus Stuttgart-Plieningen, der durch seine über hundert in Europa verteilten historischen Denkmäler bekannt geworden ist.

In Reutlingen wurden zunächst drei mögliche Standorte diskutiert: am Tübinger Tor, beim Achalm-Hotel oder an der Ecke Kloster-/Kanzleistraße. Die beiden letztgenannten Orte schieden in der engeren Auswahl allerdings aus.

Planie unerwünscht

Der Gemeinderat sprach sich für das Tübinger Tor aus, der Verwaltungs- und Kulturausschuss votierte jedoch für einen Standort hinter dem städtischen Kunstmuseum Spendhaus. Den wiederum lehnten die Stauferfreunde ab.

Auf den Alternativvorschlag der Stadt – ein Standort in der Planie auf Höhe der Kaiserstraße – reagierte das Komitee dann aber nicht mehr, und so kam es zu besagtem Stillstand.

Nun jedoch hat man »einen für alle Beteiligten akzeptablen Standort gefunden«, zitiert der Publizist Peter Koblank, der das Stauferstelen-Projekt unterstützt, den Reutlinger Stadtarchivar Dr. Roland Deigendesch in einem Online-Artikel: »Ecke Zeughaus-/Mauerstraße in Nachbarschaft zu einem noch gut erhaltenen Stück der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Dort am Albtorplatz befinden sich der runde Zwingerturm, der Kesselturm sowie ein samt Wehrgang erhaltener Rest der Stadtmauer.«

In der Zeughausstraße beim Kesselturm geselle sich dank der »großzügigen Stiftung der Herren Dr. Detlef und Dr. Lothar Guhl« die künftige Stele zum »altehrwürdigen Friedrichsbrunnen bei der Marienkirche« als ein weiteres Erinnerungszeichen für die Verbindung der Reutlinger Stadtgeschichte mit den Staufern, schreibt Baubürgermeisterin Ulrike Hotz in ihrer Einladung zur »Einweihung« und feierlichen Enthüllung.

Der Kesselturm ist laut Inschrift neben dem Tübinger Tor und dem Gartentor der einzige erhaltene Turm der inneren Stadtmauer. (rh/pr)

 

www.stauferstelen.net