Logo
Aktuell Replik

Stadt reagiert auf SPD-Kritik am Reutlinger Stadtbus-Angebot

Einschränkungen nur bei Schul-, Quartiers- und Nachtbussen

Ein Stadtbus in der Gartenstraße. Foto: Frank Pieth
Ein Stadtbus in der Gartenstraße.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Die SPD-Fraktion hat jüngst in einer Anfrage die »Ausdünnung« des Fahrplans der RSV kritisiert und die Verwaltung dazu aufgefordert, der Öffentlichkeit dieses Vorgehen zu erklären. Als Antwort schickt die Pressestelle der Stadt jetzt eine Richtigstellung. »Was die ›Ausdünnung des Fahrplans beim Stadtbus‹ angeht«, heißt es da, »liegt offensichtlich ein Missverständnis vor.«

Während sich in vielen anderen Städten Fahrgäste auf ein reduziertes Angebot einstellen müssten, fahre die RSV derzeit weiterhin im Regelbetrieb. »Die Fahrtzeiten der einzelnen Linien sind somit unverändert. Sicherheit geht vor Wirtschaftlichkeit: Ein Ausdünnen des Fahrplans hätte zur Folge, dass die Sicherheitsabstände am Ende nicht eingehalten werden könnten.« Zu Einschränkungen komme es zwar schon, aber »lediglich bei den Schulbussen, den Quartiersbuslinien und den Nachtbussen. Weil die Schulen geschlossen sind, fahren die zusätzlich eingesetzten Schulbusse nicht mehr. Dies hat keinerlei Einschränkungen für die Fahrgäste zufolge.«

Vor diesem Hintergrund habe die Presseerklärung der SPD in der Öffentlichkeit einen völlig falschen Eindruck erweckt, was sehr bedauerlich sei.

Mindestabstand unterschritten

»Die Quartiersbusse mussten eingestellt werden, da in den kleinen wendigen Bussen, die vorwiegend Wohngebiete in den Hanglagen anfahren, der Mindestabstand zwischen den Fahrgästen von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. Der Schutz des Personals in den großen Bussen wird durch die Sperrung der Einstiegstüre sowie der Absperrung des Fahrgastinnenraumes vor der Vorderachse gewährleistet. Bei den kleinen Quartiersbussen ist eine solche Abtrennung zum Schutz der Fahrer nicht sinnvoll realisierbar.« Auch hier gelte: Sicherheit geht vor.

Zudem würden die eingesetzten Fahrzeuge entsprechend den Empfehlungen des Landesgesundheitsamtes desinfiziert und durchlüftet. »Durch optische Hygienehinweise auf den Fahrgastinformationsbildschirmen und an den Haltestellenanzeigern sowie durch akustische Informationen zum Abstandsgebot werden die Ratschläge des Verkehrsministeriums umgesetzt.« Im Gegensatz zu anderen Unternehmen gebe es bei der RSV zwischen Schul- und Ferienfahrplan kaum einen Unterschied. Es sei zwar richtig, dass der Verkehrsverbund Naldo in seiner Pressemitteilung vom 17. März verkündet hat, dass alle Busunternehmen im Verbundgebiet ihre Taktung auf den Ferienfahrplan umstellen. Auf der Homepage werden die Fahrplananpassungen bei Schiene und Bus jedoch präzisiert.

Die RSV ist im Krisenstab des Verkehrsverbundes vertreten und stimmt sich mit dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen und dem Württembergisch Badischen Omnibusunternehmerverband über die Herausforderungen der Pandemie ab. Die Art und Weise der Wiedereröffnung der Schulen werde eine entscheidende Rolle spielen, wie mit dem Abstandsgebot im ÖPNV umgegangen werden muss. Solange der RSV genügend gesunde Mitarbeiter zur Verfügung stehen, werde sie das reguläre Fahrplanangebot aufrechterhalten, so das Reutlinger Rathaus. (sv/GEA)