REUTLINGEN. Wegen der Corona-Pandemie mussten auch der Mittagstisch und der Cafébetrieb im evangelischen Gemeindezentrum Hohbuch schließen. »Viele der älteren Stammgäste vermissen seither nicht nur ein leckeres Mittagessen, sondern auch den Kontakt mit anderen Gästen und dem Personal«, heißt es in einer Mittelung des Diakonieverbands. Nun gibt es eine neue Entwicklung: Erstmals am Donnerstag, 23. April, und dann immer dienstags bis freitags kann vorbestelltes Mittagessen abgeholt werden.
Die Leiterin des Hohbuchcafés, Beate Schmid, der Geschäftsführer des Diakonieverbands, Dr. Joachim Rückle, und Hohbuchpfarrer Michael Dullstein seien sich einig gewesen, dass eine Essensausgabe und das Angebot einer Essenslieferung die beste Lösung wäre. Es gehe aber nicht nur um ein warmes Essen, sondern auch um den zwischenmenschlichen Kontakt, der trotz allem Abstand möglich und wichtig sei. Auch im Blick auf die vier Mitarbeitenden in Teilzeit erschien die Essensausgabe als gute Lösung. Schließlich solle niemandem wegen Corona und fehlender Einnahmen gekündigt werden. Kurzarbeit, ergänzt Rückle, sei keine Option, weil im Diakonieverband weniger als zehn Prozent der Mitarbeiter für Kurzarbeit infrage kommen.
In Warmhalteverpackung
Der Lieferservice sei insbesondere für Ältere über 60, aber auch für kranke Menschen im Hohbuch gedacht, teilt der Diakonieverband mit. Das Essen wird in entsprechenden Warmhalteverpackungen ausgegeben und kostet sechs Euro. Aus Hygienegründen dürften leider keine eigenen Gefäße mitgebracht werden, heißt es in der Pressemitteilung. Unterstützt wird die Aktion von verschiedenen Freiwilligen aus der Kirchengemeinde. Auch die Stadt Reutlingen, die Gesamtkirchengemeinde Reutlingen und der Hohbuch-Freundeskreis unterstützen das Projekt finanziell. Schließlich ist das Hohbuchcafé bereits wegen einer erheblichen Förderkürzung durch den Europäischen Sozialfonds auf zusätzliche Spenden angewiesen (Diakonieverband Reutlingen, Stichwort »Corona Hohbuch«, IBAN DE95 6405 0000 0000 0656 12).
Beate Schmid freut sich nach eigenen Angaben bereits auf den erforderlichen Spuckschutz, den ein Reutlinger Unternehmen gespendet hat. Alle hofften jetzt auf einen guten Start am 23. April – »Am schönsten wäre es freilich, wenn bald wieder Gäste im Café und auf der schönen Terrasse bedient werden könnten.«
Mit dem Mittagstisch musste auch das Schülerkochprojekt unterbrochen werden, das rund 60 Schüler im Jahr grundlegende Fähigkeiten vermittelt und sie auf eine Ausbildung vorbereitet. »Vermutlich kommen die nächsten Schüler erst wieder im neuen Schuljahr«, schreibt der Diakonieverband. (GEA)
WIE FUNKTIONIERT’S?
Ab Dienstag, 21. April, Am Donnerstag, 23. April,