REUTLINGEN. Gewerbe und Wohnen beieinander, attraktive Freiraumgestaltung, ökologische Aufwertung der Echaz, verbesserter Hochwasserschutz: Das Stoll-Areal soll ein Leuchtturm für die Umnutzung von ehemaligen Industriegeländen werden, die auch die Echaz an dieser Stelle ins Rampenlicht rückt.
Die naturnahe Umgestaltung des linken Ufers im Bereich des Stoll-Areals ist der erste Baustein für das Gesamtkonzept »Naturnahe Gewässerentwicklung der Echaz im Bereich Fußgängerbrücke E-Center bis Brücke Benzstraße«. Die Gemeinderäte fassten dafür nun im Betriebsausschuss der Reutlinger Stadtentwässerung (SER) den einstimmigen Baubeschluss. Zugleich erteilten sie dem Abbruch der Gebäude 118 und 122 den Segen. Allerdings sollen diese nun doch nicht wie in einem früheren Beschluss vorgesehen, vom Investor abgebrochen werden, sondern »aufgrund einer Verzögerung bei der Umsetzung von Bauabschnitt 2 auf dem Stoll-Areal« vollständig durch die SER.
Drei Monate Bauzeit sind angesetzt
Die für die Renaturierung erforderlichen Abbrucharbeiten sollen dann zügig im November starten. Der Baustart für den Gewässerausbau ist im Juni 2026 angesetzt, rund drei Monate sind angesetzt. 2027 soll dann das gesamte Areal fertiggestellt sein.
Die Kosten dieses Beschlusses hat die SER bei rund 2,3 Millionen Euro angesetzt: für Ingenieurleistungen, Gebäudeabbrüche, Aufweitung und Renaturierung der Echaz. Geschätzte 1,3 Millionen Euro davon werden vom Land gefördert.
So könnte das Stoll-Areal zwischen Benzstraße und Echaz in Zukunft aussehen. Grafik: Generalplaner Architekten Isin+Co
Die Räte stimmten unisono gerne zu: Der erste Baustein des Vorhabens schafft Retentionsvolumen, das bei Hochwasser eine Verbesserung der Lage schaffen soll – bis nach Betzingen hinein. Die Attraktivität einer solchen Schutzmaßnahme ist an anderer Stelle bereits live zu besichtigen: der Goosgarten in Betzingen. (GEA)