REUTLINGEN. Eigentlich hatte er sich aus der Politik verabschiedet, zumindest aus der Lokalpolitik. Nun will er zurückkehren - und zwar auf die Bundesebene. Der Reutlinger Sebastian Weigle will für die SPD in den Bundestag einziehen. Bei der Nominierungskonferenz am Sonntag, 24. November, können die Mitglieder des Kreisverbandes darüber abstimmen, ob er ihr offizieller Kandidat für die Wahl am 23. Februar wird. Bisher ist kein anderer Kandidat bekannt.
Weigle war 2004 mit gerade einmal 26 Jahren zum ersten Mal in den Reutlinger Gemeinderat gewählt worden, schon seit 1996 ist er SPD-Mitglied. Zudem wollte er 2021 Finanzbürgermeister werden. Mit zehn Stimmen landete er am Ende aber deutlich hinter dem parteiunabhängigen Roland Wintzen. Ein Jahr später, im Oktober 2022, verkündete Weigle seinen Rückzug aus dem Gemeinderat. Diesen begründete er mit dem großen zeitlichen Aufwand, den kommunalpolitisches Engagement mit sich bringt.
Nun ist Weigle zurück. »Der Bruch der Ampelkoalition und die geopolitischen Entwicklungen rund um die erneute Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA haben mich zutiefst beunruhigt«, sagt er. Und zur Kandidatur bewogen. Schon 2009 war er Bundestagskandidat der Reutlinger SPD gewesen. Weigle, 46 Jahre alt, ist Vater von drei Kindern. Er ist Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und arbeitet seit knapp 19 Jahren bei Willis Towers Watson, nun in leitender Position. (GEA)