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Reutlinger Panoramastraße: Wieso ist ein Teil gesperrt?

Ein kurzer, schmaler, aber wichtiger Teil der Panoramastraße in Reutlingen ist nur für Radfahrer und Fußgänger. Gleichzeitig ist er Schulweg. Doch seit einigen Tagen ist der Abschnitt komplett gesperrt. Viele Leser haben sich verärgert beim GEA gemeldet. Was die Verantwortlichen im Rathaus sagen.

Ab hier geht nichts mehr. Dort, wo die Panoramastraße zum engen Fuß- und Radweg wird, ist alles gesperrt.
Ab hier geht nichts mehr. Dort, wo die Panoramastraße zum engen Fuß- und Radweg wird, ist alles gesperrt. Foto: Ralf Rittgeroth/GEA-Repro
Ab hier geht nichts mehr. Dort, wo die Panoramastraße zum engen Fuß- und Radweg wird, ist alles gesperrt.
Foto: Ralf Rittgeroth/GEA-Repro

REUTLINGEN. Die Reutlinger Panoramastraße ist auf etwa 250 Metern eigentlich keine Straße, sondern ein Weg. Asphaltiert zwar, aber gerade breit genug, damit er als Rad- und Fußweg funktionieren kann. Dieser Abschnitt verbindet so nicht nur die Gaylerstraße mit der Walther-Rathenau-Straße, sondern auch die dortigen Wohngebiete unterhalb der Achalm mit der Innenstadt. Gleichzeitig ist er ein wichtiger Schulweg. Täglich nutzen ihn hunderte Schülerinnen und Schüler, beispielsweise auf dem Weg zur Matthias-Beger-Schule oder zum Isolde-Kurz-Gymnasium.

Doch seit einigen Tagen ist dieser Rad-, Fuß- und Schulweg komplett gesperrt. Vorhängeschlösser und Ketten sollen dafür sorgen, dass sich niemand an den Absperrungen zu schaffen machen kann. Doch warum der Weg quasi über Nacht dicht gemacht wurde, ist nicht ersichtlich.

Straff mit eisernen Ketten zusammengehalten und mit einem Vorhängeschloss gesichert. Hier soll nichts verändert oder gar zur Sei
Straff mit eisernen Ketten zusammengehalten und mit einem Vorhängeschloss gesichert. Hier soll nichts verändert oder gar zur Seite gerückt werden. Foto: Ralf Rittgeroth
Straff mit eisernen Ketten zusammengehalten und mit einem Vorhängeschloss gesichert. Hier soll nichts verändert oder gar zur Seite gerückt werden.
Foto: Ralf Rittgeroth

Der GEA fragte bei der zuständigen Stadtverwaltung nach. Schriftlich antwortet die Pressestelle des Rathauses: »Der Radweg musste aufgrund von Belagschäden voll gesperrt werden. Die starken Regenfälle der letzten Wochen haben wahrscheinlich einen Hangrutsch ausgelöst, der die Schäden verursacht hat.« Diese Schäden müssten behoben werden, um die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer zu gewährleisten. Dann müsse der Belag an der betroffenen Stelle entfernt und erneuert werden. »Gleichzeitig lässt die Stadt ein geologisches Gutachten über den Untergrund erstellen. Ein Ingenieurbüro wurde bereits beauftragt«, heißt es in der Begründung weiter.

Das bedeutet, es muss jetzt erst geklärt werden, ob, wie befürchtet, der Hang ins Rutschen gekommen ist. Sollte es so sein, sind voraussichtlich umfangreichere Arbeiten am Weg notwendig. Eine schnelle Aufhebung der Sperrung rückt damit zeitlich in die Ferne. Sollte allerdings kein Hangrutsch die Sicherheit bedrohen, könnte alles schneller ausgebessert werden, so jedenfalls die vorläufige die Einschätzung aus dem Rathaus. Ein Hangrutsch wäre deshalb besonders gefährlich, weil das Gelände am Rand des asphaltierten Weges bis zu zehn Meter steil nach unten geht.

»Es ist einfach zu gefährlich«

Um zu klären, ob der Untergrund instabil geworden ist, oder nicht, hat die Stadtverwaltung aktuell bereits Probebohrungen veranlasst. "Die sollen Klarheit bringen, ob unter der Panoramastraße ein noch tragfähiger Untergrund vorhanden ist, oder ob das alles dort in die Tiefe rutschen könnte", erklärt Rathaussprecherin Sabine Külschbach auf Nachfrage des GEA. Diese Untersuchungen könnten vier bis sechs Wochen dauern. Solange bleibt es bei der rigorosen Sperrung. »Es ist einfach zu gefährlich«, so Külschbach. Einen Termin, wann die Sperrung aufgehoben wird, gibt es nicht.

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In der Praxis bedeutet das aber auch: Umwege, für Fußgänger und Radfahrer sind unumgänglich. Wer nicht eineinhalb Kilometer durchs Wohngebiet über Franz-Schubert-Straße, Beethovenstraße oder Richard-Wagner-Straße in Kauf nehmen will, muss »untenrum«. Das heißt, über die vierspurige Karlstraße. Auch wenn es lediglich etwa 100 Meter bis zur Breitertstraße sind: Als Schulweg ist das eine unschöne Alternativstrecke mit viel Auto- und Lkw-Verkehr. »Am besten ist es, wenn alle die kurze Strecke über den Bürgersteig gehen«, so die Empfehlung aus dem Rathaus. Angenehm sei das alles nicht, aber besser als das Risko in Kauf zu nehmen, dass im schlimmsten Fall auf der schadhaften Panoramastraße alles den Hang runterrutscht und Menschen mitreißt. (GEA)