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Aktuell Hilfsaktion

Reutlinger Oststadt-Tafelwoche startet am 30. Juni

Die Tafeln sind für viele sozial Schwache überlebensnotwendig – doch oft fehlt es auch hier an Spenden. Die Aktion »Kaufen und Teilen« geht nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr in die zweite Runde und setzt erneut auf spendable Mitbürger.

Die beiden Initiatoren der Oststadt-Tafelwoche, Herbert Henes (links) und Thomas Koser-Fischer, hoffen auf spendable Mitbürger,
Die beiden Initiatoren der Oststadt-Tafelwoche, Herbert Henes (links) und Thomas Koser-Fischer, hoffen auf spendable Mitbürger, die den Reutlinger Tafelladen unterstützen. Foto: Zenke
Die beiden Initiatoren der Oststadt-Tafelwoche, Herbert Henes (links) und Thomas Koser-Fischer, hoffen auf spendable Mitbürger, die den Reutlinger Tafelladen unterstützen.
Foto: Zenke

REUTLINGEN. 14,2 Millionen: So viele Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen oder bedroht. Die Tendenz ist seit Jahren steigend, die Ursachen vielfältig. Krieg und Klimawandel sind Preistreiber, sorgen für eine Inflation, mit der Sozialleistungen, aber auch viele Gehälter und Löhne nicht mithalten können. Um die Existenzängste ein wenig zu lindern, helfen die Tafeln Menschen in Notsituationen vor allem mit geretteten Lebensmitteln. Für einen symbolischen Preis erhalten die Kunden Gemüse, Obst, Brot und vieles mehr. Rund 970 Tafeln gibt es in Deutschland, mehr als zwei Millionen Menschen sind dringend auf dieses Angebot angewiesen.

Tafeln können den Bedarf nicht mehr decken

Allerdings kommen die Tafeln selbst immer öfter an ihre Grenzen. »Längst kann auch der Reutlinger Tafelladen den großen Bedarf an lebensnotwendigen Gütern zu kleinem Preis nicht mehr decken«, schreiben die Initiatoren der Oststadt-Tafelwoche, Herbert Henes und Thomas Koser-Fischer, in der Ankündigung zur nächsten Auflage dieser Hilfsaktion. Von Sonntag, 30. Juni, bis Sonntag, 7. Juli, stehen deshalb an verschiedenen Stellen der Reutlinger Oststadt Tafelkörbe bereit, die darauf warten, mit gespendeten Waren gefüllt zu werden. Benötigt werden vor allem haltbare Lebensmittel, alle Arten von Dosen sowie Hygieneartikel. Abgeholt werden die Sachspenden nach der Aktionswoche von Ehrenamtlichen der Reutlinger Tafel.

Mit dieser Spendenwoche wollen die Organisatoren zum einen ein Zeichen setzen und zum anderen den Mangel vorübergehend lindern: Denn oft müssen die Tafeln ihre Waren rigide rationieren, immer wieder sind sie bereits vor Ladenschluss ausverkauft, sodass nicht alle Berechtigten zum Zuge kommen.

Oststadt-Tafelwoche: Sammelstellen

Die Aktion "Kaufen & Teilen" startet am Sonntag, 30. Juni und geht bis Sonntag, 7. Juli. Tafelkörbe stehen währenddessen im Matthäus-Alber-Haus (Montag bis Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr), in der Citykirche (Dienstag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr), St.-Wolfgangskirche (täglich 9 bis 17 Uhr) und Erlöserkirche (Montag bis Samstag, 9 bis 12 Uhr), im Edeka-Markt August-Lämmle-Straße und im REWE-Markt Albstraße. An der Aktion beteiligt sind außerdem das Kinderhaus Planie 30 und 32, die Kindergärten Urbanstraße, Ernst-Reuter-Straße, Eninger Weg, Emilienkrippe, Denk-mit-Kita, die Matthäus-Beger-Schule, Jos-Weiß-Schule und das Isolde-Kurz-Gymnasium. Kinder, Schüler und Eltern dieser Kitas und Schulen können ihre Warenspende direkt in der Einrichtung abgeben. (GEA)

Die leeren Einkaufsboxen für die Spenden werden an verschiedenen Stellen in der Oststadt deponiert, um den Bürgern das Teilen und Verschenken zu erleichtern, denn der Tafelladen ist für die Oststädter nicht nebenbei erreichbar. Ein Konzept, das in der ersten Auflage bestens aufgegangen ist, viele haben sich mit großzügigen Sachspenden beteiligt. »Das Ergebnis der Tafelwoche im vergangenen Jahr war sehr erfreulich«, blickt der ehemalige Sozialarbeiter Herbert Henes zurück. »Mit den Spenden konnte die Reutlinger Tafel ihr Warenangebot über Wochen bereichern.« Und Thomas Koser-Fischer, Pfarrer im Ruhestand, ergänzt: »Die große Resonanz bei unseren Mitbürgern hat uns dazu ermutigt, die Aktion in diesem Sommer zu wiederholen.« (GEA)