REUTLINGEN. Ein Polizist, der am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr auf dem Weg zur Arbeit war, hatte die Sachbeschädigung als Erster entdeckt: Das Reutlinger Landratsamt war mit mehr als zehn roten Hakenkreuzen beschmiert worden. Unbekannte hatten die Symbole auf die Fassade, die Stufen, auf Fensterscheiben, Fensterläden und Schilder gesprüht. Der Polizist meldete seine Entdeckung sofort seinen Kollegen, diese leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Das schilderte Polizeisprecherin Andrea Kopp dem GEA.
Es handle sich um die Tatbestände Sachbeschädigung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, so Kopp. Sachbeschädigung könne mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden, das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mit einer Freiheitsstraße von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe. Wann genau der Schaden am Landratsamt angerichtet wurde, sei noch unklar, so Kopp weiter. Die Tat müsse aber wohl zwischen Freitagabend und Montagmorgen geschehen sein. Den »zeitlichen Zusammenhang« zur Demonstration gegen die Corona-Regeln in Reutlingen am Samstagabend habe man »registriert, aber momentan kann man darüber nur spekulieren«.
»Über die Hakenkreuze am Hauptgebäude des Landratsamtes bin ich sehr betroffen. Selbstverständlich haben wir den Vorfall bei der Polizei bereits zur Anzeige gebracht«, sagt der Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler. Man gehe davon aus, dass der angerichtete Schaden im niedrigen vierstelligen Bereich liege, heißt es aus der Pressestelle des Landratsamtes. Einige Symbole wurden schon am Montagvormittag wieder entfernt, eine Firma kümmert sich am Montagnachmittag dann um die Reinigung der Fassade.
Die Stadt Reutlingen und die privaten Partner der Initiative gegen Sachbeschädigungen haben für die Benennung des Täters oder für Hinweise, die entscheidend für die Aufklärung der Tat sind, eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung entscheidet die Stadt Reutlingen unter Ausschluss des Rechtsweges. Hinweise nimmt das Polizeirevier Reutlingen unter 07121/942-3333 entgegen. (GEA/pol)