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Aktuell Versorgung

Reutlinger Kreiskliniken zwei Stunden im Notstrombetrieb

Das Reutlinger Klinikum am Steinenberg war am Dienstagabend zwei Stunden lang im Notbetrieb. Die Notaufnahme war abgemeldet, Notfälle wurde in umliegende Krankenhäuser gebracht. Was der Grund für die Probleme war.

Das Klinikum am Steinenberg aus der Luft.
Das Klinikum am Steinenberg aus der Luft. Foto: Foto: Kliniken
Das Klinikum am Steinenberg aus der Luft.
Foto: Foto: Kliniken

REUTLINGEN. Am Dienstagabend kam es zu einem Problem in der Stromversorgung am Reutlingen Klinikum am Steinenberg. Für rund zwei Stunden war die Klinik im »Notstrombetrieb«. Grund dafür waren aber etwa nicht ein Hacker-Angriff oder fehlerhafte Software-Updates, die etwa in der vergangenen Woche den Betrieb in mancher Klinik eingeschränkt hatte. Während einer geplanter Erneuerung eines Stromwandlers in Kooperation mit den Stadtwerken Reutlingen sind Probleme aufgetreten, gaben die Kreiskliniken in einer Mittelung bekannt.

»Ein Defekt eines Steuerschranks verursachte einen Ausfall der Kühltechnik von Serverräumen sowie wichtiger medizinischer Geräte«, schreiben die Kreiskliniken. Daraufhin wurde in die Notstromversorgung geschaltet. »Die geplanten Erneuerungsarbeiten wurden zur Sicherheit der medizinischen Versorgung abgebrochen, um in die reguläre Stromversorgung zurückzukehren«, heißt es in dem Statement.

Die Notaufnahme des Klinikums war über diesen Zeitraum abgemeldet. Der Rettungsdienst hat bevorzugt umliegende Kliniken angefahren. Über die sozialen Medien wurde die Bevölkerung gebeten, bei medizinischen Notfällen ebenfalls andere Krankenhäuser anzusteuern oder den Notruf zu wählen. »Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Patienten«, heißt es in der Mittelung der Kreiskliniken. Wegen der Notstromversorgung haben »unsere Patienten von dem Vorfall gar nichts gemerkt«, sagt Christian Hirtz, Pressesprecher der Kreiskliniken, auf GEA-Anfrage. Auch Notfälle würden nicht abgewiesen werden. »Mediziner haben die Pflicht zu helfen«, erklärt er. »Aber wenn Fälle schwerwiegend sind und wir aufgrund der Notstromversorgung keine Diagnostik starten können, müssen wir selbst den Notruf wählen.« 

Einberufung eines Krisenstabs

Hauseigene Techniker haben zusammen mit Experten des Stromversorgers FairEnergie »unter Hochdruck« daran gearbeitet, dass der Server wieder hochgefahren wurde, so Hirtz. Um 20.33 Uhr meldeten die Kreiskliniken Entwarnung: Durch den Neustart aller Systeme seien die Kreiskliniken mit dem Klinikum am Steinenberg nach gut zwei Stunden wieder im Normalbetrieb gewesen. »Solche Situationen werden durch die Einberufung eines Krisenstabs gemeistert – durch klare Priorisierung und eingeleitete Maßnahmen wird die Patientensicherheit gewährleistet«, so die Kreiskliniken in ihrer Mitteilung.

»Die außerordentlichen Situationen wurden Dank aller Beteiligten hervorragend gemeistert. Insbesondere durch die Mitarbeitenden, die Bereitschaft gezeigt haben, ihre Schicht zu verlängern oder zur Unterstützung in die Klinik gekommen sind.« sagte Dominik Nusser, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen. (pm/GEA)