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Aktuell Ausstattung

Reutlinger Feuerwehr hat jetzt ein neues Fahrzeug zur Höhenrettung

Die Feuerwehr Reutlingen muss immer wieder Menschen in Hochhäusern, auf Brücken, Türmen oder Kränen retten.

Das Team der Höhenrettung bei der Reutlinger Berufsfeuerwehr ist sichtlich stolz, den symbolischen Schlüssel für ihr neues Fahrzeug von Finanzbürgermeister Roland Wintzen (Dritter von rechts) zu erhalten. Foto: Stadt Reutlingen
Das Team der Höhenrettung bei der Reutlinger Berufsfeuerwehr ist sichtlich stolz, den symbolischen Schlüssel für ihr neues Fahrzeug von Finanzbürgermeister Roland Wintzen (Dritter von rechts) zu erhalten.
Foto: Stadt Reutlingen

REUTLINGEN. Nach drei Jahrzehnten hat die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Reutlingen einen neuen Gerätewagen bekommen: Am Donnerstag, 3. August, hat Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Roland Wintzen den symbolischen Schlüssel für den rund 175.000 Euro teuren Neuzugang zum Feuerwehrfuhrpark übergeben.

Bisher: Aufbau der Marke Eigenbau

Die Reutlinger Höhenretter gibt es seit 1994, der Land Rover mit dem Aufbau Marke Eigenbau, der ihnen bislang als Gerätewagen gedient hatte, wurde 2003 gebraucht beschafft. Höchste Zeit also für einen technischen Neubeginn, freuen sich Michael Schumacher, Leiter der Höhenrettungsgruppe, und sein Stellvertreter Thomas Brecht bei der Schlüsselübergabe: »Wir haben jetzt Platz für sechs statt nur für vier Einsatzkräfte - und die werden auch dringend gebraucht«. Das gilt auch für die heutzutage erforderliche umfangreiche Ausrüstung, die aus Gewichts- und Platzgründen nicht mehr auf dem Vorgänger-Fahrzeug untergebracht werden konnte.

Denn die Einsätze werden nicht weniger. Rund 20 waren es im vergangenen Jahr. Im Gegensatz zur Bergwacht helfen die Höhenretter Menschen, die, wie es Schumacher formuliert, auf »künstlichen Erhöhungen« in Not geraten sind - also in Hochhäusern, auf Brücken, Türmen oder Kränen. Auch die Rettung aus der Tiefe, etwa aus Schächten, oder die Sicherung von Einsatzpersonal bei Großschadenslagen stehen auf dem anspruchsvollen Programm. Immer häufiger müssen die Retter adipösen Personen zu Hilfe eilen, die nicht über ein gewöhnliches Treppenhaus transportiert werden können, weswegen unter anderem auch eine Schwerlasttrage an Bord des neuen Wagens Platz finden muss. Immerhin 350 Kilo brachte der bislang schwergewichtigste Patient auf die Waage. So manchen suizidgefährdeten Menschen hat das Team ebenfalls schon gerettet.

Sondereinheit hat 28 Mitglieder - alles Männer

Hängesitz, Abseilen mit Krankentrage, Schrägseileinsatz und vieles mehr: Klar, dass das auch regelmäßig trainiert werden muss. 72 Übungsstunden finden sich jährlich im Kalender der Höhenrettungsgruppe. Auf der Hand liegt auch, dass die persönlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen stimmen müssen. Dass derzeit alle 28 Mitglieder der Sondereinheit Männer sind, hat mit diesen Voraussetzungen aber überhaupt nichts zu tun, betont Schumacher und blickt hoffnungsfroh in die Zukunft: »Vielleicht haben wir ja schon bald die erste Frau in unseren Reihen«.

Den neuen Gerätewagen hat die österreichische Fachfirma Magirus Lohr auf einem allradgetriebenen Transporterfahrgestell vom Typ Iveco Daily realisiert und damit eine ausreichende Gewichtsreserve für künftige Herausforderungen geschaffen. Es verfügt unter anderem über eine zulässige Gesamtmasse von 7.000 Kilo, eine Motorleistung von 180 PS und ein Automatikgetriebe. (pm)