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Radler-Demo auf B28 zwischen Reutlingen und Tübingen

Europaweiter autofreier Tag 2024: Eine Fahrraddemo für bessere Radwege macht am kommenden Sonntag die Bundesstraße von Reutlingen nach Tübingen zur Protestmeile.

Das Vorbild: So sah die B 28 am 31. Mai 1981 aus.
Das Vorbild: So sah die B 28 am 31. Mai 1981 aus. Foto: Manfred Grohe
Das Vorbild: So sah die B 28 am 31. Mai 1981 aus.
Foto: Manfred Grohe

REUTLINGEN. Am Sonntag, 22. September, erobern Radfahrer anlässlich des europaweiten Mobil-ohne-Auto-Tags die B 28 zwischen Reutlingen und Tübingen. Nach über 40 Jahren wird es erstmals wieder eine Fahrrad-Demo auf der dann für zwei Stunden abschnittweise gesperrten Bundesstraße geben. Der Start zum Tübinger Europaplatz ist um 14 Uhr vor der Reutlinger Stadthalle angesetzt.

Im vergangenen Jahr spielte sich der Mobil-ohne-Auto-Tag innenstadtnah auf gut 150 Metern Reutlinger Eberhardstraße ab. In diesem Jahr haben sich die Initiatoren Größeres vorgenommen. Gerne hätte man laut Holger Bergmann vom Reutlinger ADFC-Kreisverband die Straße den ganzen Tag sperren lassen. »Das wollten aber die Oberbürgermeister beider Städte nicht.« Alles ist nun »generalstabsmäßig« geplant, berichtete er bei der Pressekonferenz.

Das Reutlinger Ordnungsamt hat eigens eine realistische Fahrzeit für den Demo-Tross ausgerechnet. 12 Kilometer sind zu fahren. Um die 12 Stundenkilometer ist als Tempo angesetzt. Willkommen ist alles, was Rollen hat – vom Rollstuhlfahrer bis zum Skater. Die Kundgebung mit Livemusik und Verköstigung am Tübinger Europaplatz ist auf 16 Uhr anberaumt. Cord Soehlke, Baubürgermeister der Unistadt, wird die Radler in Empfang nehmen.

Die Organisatoren der Fahrraddemo am Sonntag hoffen auf rege Beteiligung (von links):  Holger Bergmann (ADFC), Peter Elwert (Pro
Die Organisatoren der Fahrraddemo am Sonntag hoffen auf rege Beteiligung (von links): Holger Bergmann (ADFC), Peter Elwert (Pro Regio-Stadtbahn), Ira Wallet (BUND), Verena Ludewig (Parents for Future), Cathy Hammer (Gemeinderatsfraktion Grüne und Unabhängige) und Reinhard Beneken (BUND). Foto: Andrea Glitz
Die Organisatoren der Fahrraddemo am Sonntag hoffen auf rege Beteiligung (von links): Holger Bergmann (ADFC), Peter Elwert (Pro Regio-Stadtbahn), Ira Wallet (BUND), Verena Ludewig (Parents for Future), Cathy Hammer (Gemeinderatsfraktion Grüne und Unabhängige) und Reinhard Beneken (BUND).
Foto: Andrea Glitz

Das historische Vorbild datiert aus dem Jahr 1981. Damals war Reutlingen Zielpunkt einer bundesweiten Sternfahrt (siehe Artikel unten). »Traurig, dass die Forderungen noch die gleichen sind wie 1981«, beklagte Verena Ludewig von den Parents for Future. Ein Kilometer Straßenbau koste 10 Millionen Euro, ein Kilometer Radweg 200.000 Euro. Am Geld kann es also nicht liegen, dass der Radwegbau so schleicht. »Mehr sichere Radwege lokal und regional« ist daher auch die zentrale Forderung der Initiativen, die das Event organisieren oder unterstützen.

"Radfahrer müssen endlich als gleichwertige Verkehrsteilnehmer angesehen werden""

Nun freut man sich über zwei Stunden autofreie B 28. Ludewig erinnerte aber daran, dass in den 70er-Jahren ganze Sonntage autofrei waren – dank Ölkrise. »Radfahrer müssen endlich als gleichwertige Verkehrsteilnehmer angesehen werden«, befand Grünen-Gemeinderätin Cathy Hammer.

Die ungeteilte Aufmerksamkeit der Autofahrer ist ihnen am Sonntag sicher. Diese müssen sich auf der Fahrbahn nach Tübingen zwischen 14 und 16 Uhr auf Behinderungen durch die abschnittweise Sperrung einstellen. Weitere Infos finden sich auf der BUND-Homepage.

Die Veranstaltung »Mobil ohne Auto« wird von zahlreichen regionalen Verbänden und Initiativen unterstützt. Einige starten auch gemeinsam zum Treffpunkt in Reutlingen, darunter die Critical Mass Mössingen (Treffpunkt: 13 Uhr, Mössinger Jakob-Stotz-Platz). In Tübingen startet um 12 Uhr ein Trupp vom Uhland-Denkmal aus gen Reutlingen. Um 13.30 Uhr treffen sich die Eninger beim Skaterplatz bei der Feuerwehr. (GEA)