REUTLINGEN. Das Highlight im Programm der diesjährigen 45. Reutlinger Mundartwochen ist nach der Meinung von Wilhelm König die Veranstaltung »Wein und Wort« am Samstag, 21. März. Einmal mehr werde die Volksbank in der Gartenstraße an diesem Abend »zur größten Weinstube Reutlingens«, so König, der Gründer und Macher der Mundartwochen in der Achalmstadt. Im Jahr 1976 hatte er die allererste Veranstaltung dieser Art organisiert und durchgeführt, »im Heimatmuseum war das damals«, sagte König während eines Pressegesprächs zur Vorstellung des nagelneuen Programms.
Sechs Veranstaltungen gibt es in diesem Jahr in der Zeit vom 5. bis zum 22. März, vier in der Volksbank, der Auftritt von Christoph Sonntag als Abschluss in der Stadthalle. Und das natürlich an einem Sonntag, am 22. März, mit seiner neuen Show unter dem Titel »Wörldwaid 2020«. Von 1 100 Karten sind 700 bereits vergeben, wie Wilhelm König sagte. »Wein und Wort«, einen Abend zuvor, wird nach den Worten von Volksbank-Marketingchefin Andrea Anstädt wie in den vergangenen Jahren auch »wohl wieder ausverkauft sein«. Die Kartenzahl ist allerdings auf 80 begrenzt, weil ja schließlich auch Tische bereitstehen. Darauf werden die Weine von zwei jungen Winzern aus der Heilbronner Gegend kredenzt. Die Profis präsentieren ihre Weine mit fachkundigen Worten, zwischendurch liest König aus eigenen Texten. Und das natürlich auf Schwäbisch, so wie die Gäste das gewohnt sind. Es handelt sich laut König um ein sehr treues Publikum, also um Gäste, die jedes Jahr wiederkommen. Für die musikalische Umrahmung sorgt Michael Skuppin.
»Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal Tickets auch elektronisch verkauft«, sagte Anstädt. Ohne jegliche Werbung seien in den ersten drei Wochen schon mehr als 100 Karten über die Online-Theke gegangen. »Aber es gibt schon auch noch richtige Karten im Konzertbüro, in der Tourismus-Information oder auch direkt bei der Volksbank«, ergänzte König. Reutlingens Volksbank-Chef Siegfried Arnold sagte: »Wir sind froh, seit Jahrzehnten Hauptsponsor und Austragungsort der Mundartwochen zu sein.« Die Zusammenarbeit zwischen der Bank und Wilhelm König sei »immer sehr wertschätzend«.
Den Startpunkt im neuen Mundartwochen-Programm setzen die »Wellküren«, also die Schwestern Well, mit ihrem »deftig-bayerischen Musik-Kabarett«. Seit 30 Jahren begeistern die drei Frauen – die im übrigen Geschwister der Brüder Well der »Biermösl Blosn« sind – auf der Bühne mit ihren bissigen Texten und ihrer »Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes«. Wommy Wonder ist der zweite Punkt im Mundart-Programm: Am Dienstag, 10. März, lautet das Motto des besonderen Fräuleins: »Ups … schon 35? Reizend« und geht mit einer »Werkschau« auf die dreieinhalb Jahrzehnte währende Bühnenpräsenz der Kunstfigur ein.
Eine außergewöhnliche Veranstaltung wartet am Freitag, 13. März, auf das Publikum: In der Stadtbibliothek geht Patrick J. Donmoyer aus Reutlingens Partnerstadt Reading in den USA auf »Heilkunst, Bräuche und Volksglaube in der Pennsylvanian Deutschen Kultur« ein. »Der Vortrag wird in einer Mischung aus Amerikanisch und Pfälzisch gehalten«, so Anstädt. »Er ist aber gut zu verstehen«, ergänzte König. Gefreut hat sich der Mundartwochen-Macher darüber, dass das Reutlinger Kulturamt meinte: »So eine Veranstaltung passt nur zu Ihnen.« Klaus Birk kommt am Dienstag, 17. März, in die Reutlinger Volksbank. Sein neues Programm lautet: »Adam, Eva und Trump-Tower.« Viel darüber zu sagen gebe es nicht, so König. Außer: »Es ist so eine Art ›Best of‹ von Klaus Birk.«
Genauso wie alle anderen Künstler in diesem Jahr wird auch Birk nicht zum ersten Mal im Rahmen der Mundartwochen auftreten. »Aber die Künstler kommen dann immer mit einem neuen Programm«, berichtete König.
Die Preise für die Mundart-Veranstaltung sind allesamt moderat – »ohne Unterstützer und Sponsoren wie das Regierungspräsidium, die Stadt und die Volksbank wäre so eine Veranstaltungsreihe über Jahrzehnte hinweg nicht möglich«, so König. »Das gibt mir für die Planung der jeweiligen Programme Sicherheit.« (GEA)
DAS PROGRAMM
Christoph-Sonntag-Show zum Abschluss
Donnerstag, 5. März Dienstag, 10. März Freitag, 13. März Dienstag, 17. März Samstag, 21. März Sonntag, 22. März Karten: