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Aktuell Saisonabschluss

Premiere: Heiteres Hundeschwimmen im Reutlinger Wellenfreibad

Die Premiere ist voll ins Wasser gefallen, hat aber genau deswegen Vierbeinern und Zweibeinern am Montag Spaß gemacht. Begeistertes Bellen hat das erste Hundeschwimmen im Reutlinger Wellenfreibad begleitet.

Wer den Ball aus dem Wasser holt, kriegt ein Leckerli. Foto: Stephan Zenke
Wer den Ball aus dem Wasser holt, kriegt ein Leckerli.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. »Eine ganz tolle Geschichte«, sagt Meike Zeller beglückt, während ihr Border Collie »Holly« das blaue Bällchen begeistert aus dem Becken holt. Wie bitte, Hunde sind doch sonst im Reutlinger Freibad verboten? Genau, aber nicht an diesem Montag. Zum Saisonabschluß öffnet sich das Wellenbecken einen Nachmittag lang für das erste Hundeschwimmen in der Geschichte Reutlingens. Besser hätte eine Premiere nicht ins Wasser fallen können.

Über 20 Vierbeiner mit ihren begleitenden Zweibeinern erobern das kühle Nass im Sturm. Bälle werden geworfen und geholt, rasante Rennen am Beckenrand gelaufen. Das tierische Leben auf den Kacheln des Beckenrandes wird dabei begleitet von laut rufenden Frauchen und Herrchen, die zwar nicht ins Wasser wollen und dürfen, aber dennoch in Badelaune sind. Denn ihre Lieblinge mögen das sehr.

»Die gelbe Frisbee-Scheibe und Wasser ist ihre liebste Kombination«, verrät Sonja Agster aus Reutlingen eine Vorliebe ihrer Labrador-Hündin Klara. Die hüpft wie besessen ins Wasser, wenn die Plastikscheibe in die Weite des Beckens fliegt. Sonja Agsters beiden Töchterchen Lara und Svea finden's zumindest eine Weile lang lustig. Nur unangenehm, wenn sich so viele Hunde nach dem Bad heftig schütteln. Kurz und gut bleibt hier niemand ganz trocken.

Erfrischendes Spiel. Foto: Stephan Zenke
Erfrischendes Spiel.
Foto: Stephan Zenke

Es sei denn, es handelt sich um Schätzchen wie die Mopsdame Lotta. Weil die zehn Jahre alte Hundepersönlichkeit überhaupt keinen Wert auf nasse Pfoten legt, stattdessen lieber bequem bei Frauchen Corinna Fischer aus Wannweil bleibt. Auch andere reinrassige Gäste des Freibades zeigen eine vornehme Zurückhaltung. Etwa Dackel Dexter, der lediglich laut bellt, aber keinen Fuß in das sanft immer tiefer werdende Wasser setzt. Die anderen Rauhhaardackel von Sabine Pfeifer und Karin Steinhilber sind kaum zu halten. »Für uns ist das heute eine Trainingseinheit«, erklärt Saine Pfeifer. Sie ist wie ihre Bekannte Karin Steinhilber im Dachshundklub Württemberg-Hohenzollern zu Hause, wo eine anständige Ausbildung der lebendigen Tiere dazugehört. Jedenfalls sind die Dackel so anständig wie die meisten Hunde hier, müssen die beiden jungen Damen von der Aufsicht nicht einschreiten.

So schnell wie's geht zurück zum Ufer. Foto: Stephan Zenke
So schnell wie's geht zurück zum Ufer.
Foto: Stephan Zenke

Höchst erfreut beobachten die beiden Fachangestellten für Bäderbetriebe namens Angela Haußmann und Amelie Kienle das wilde Treiben am und im Wellenbecken. Während der Badesaison achten sie unter anderem darauf, dass die Menschen keinen Blödsinn machen. Jetzt ist einfach nur Spaß angesagt. Auch Betriebsleiter Lukas Ebinger strahlt übers ganze Gesicht, hatte sich perfekt auf die anderen Badegäste vorbereitet.

Das exklusive Vergnügen im Wellenbecken nutzen über 20 Vierbeiner und ihre Begleiter. Foto: Stephan Zenke
Das exklusive Vergnügen im Wellenbecken nutzen über 20 Vierbeiner und ihre Begleiter.
Foto: Stephan Zenke

Für die Hunde gibt's einen abgesperrten Wiesenbereich. Im Falle dringender Bedürfnisse der Bellos und Waldis finden Frauchen oder Herrchen diskrete Beutel. Das Wasser des Wellenbeckens ist auch nicht gechlort, »wir haben die Badewasseraufbereitung abgestellt«. Vier Stunden lang dauert die tierische Badespaß. So gut wie's gelaufen ist, scheint eine Wiederholung wahrscheinlich. (GEA)

Jedem Dackel sein Handtuch. Foto: Stephan Zenke
Jedem Dackel sein Handtuch.
Foto: Stephan Zenke