REUTLINGEN. Die Schließung der allgemeinbildenden Schulen betrifft auch Musikschulen, ihre Gebäude sind seit 17. März geschlossen. Die Lehrkräfte der Reutlinger Musikschule unterrichten dennoch. Innerhalb weniger Tage haben sie alternativen Unterricht über verschiedenste Kanäle konzipiert.
Sie haben sich gegenseitig unterstützt, um die technischen Voraussetzungen für Onlineunterricht bereitzustellen, sie besprechen ihre Erfahrungen auf verschiedenen Messengerdiensten und ihre Erlebnisse mit den Schülern. Per E-Mail gehen Arbeitsblätter zur Musiktheorie und Übehilfen hin und her. Schüler versenden Videos an ihre Lehrer, am Telefon gibt’s dann Tipps zum Weiterüben. Auch das Vorspielen über Telefon ist eine wirksame Praxis. Eine zentrale Methode gibt es nicht, denn die Schüler werden weiterhin individuell gefördert, zudem sind die technischen Voraussetzungen für den Distanzunterricht sehr verschieden. Wichtig ist, dass Eltern und Schüler bestmögliche Unterstützung erfahren.
»Fast der gesamte Vokal- und Instrumentalunterricht findet statt. Das ist eine großartige Leistung«, sagt Ulrich Bausch, Geschäftsführer der Reutlinger VHS und der Musikschule. »Wir bedanken uns bei den Familien für ihre Zustimmung und für die große Solidarität.«
Im Zusammenwirken von Lehrkräften, Eltern und Schülern gelingt es, in dieser Situation Erfolge zu erzielen und die Freude am Musizieren zu erhalten. Dennoch: Alle erhoffen sich ein schnelles Ende der Corona-Pandemie und damit die Rückkehr in den Präsenzunterricht. »Gemeinsames Musizieren in den Ensembles, Vorspiele und Konzerte sind hoffentlich bald wieder erlaubt. Denn das ist nicht nur Ergänzung, sondern wertvoller Bestandteil des Unterrichts an der Reutlinger Musikschule«, erklärt Karin Hurle, die Leiterin der Musikschule. (eg)