Logo
Aktuell Brauchtum

Narren-Stopp-and-Go in Sickenhausen – tolle Stimmung

Tausende Akteure und Zuschauer auf der Straße: In Sickenhausen startet der erste Fasnetumzug in der Region nach zwei Jahren Zwangspause.

Vorsicht: Narren stehlen auch schon mal Kinder.
Vorsicht: Narren stehlen auch schon mal Kinder. Foto: Jürgen Meyer
Vorsicht: Narren stehlen auch schon mal Kinder.
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN-SICKENHAUSEN. Falls es noch niemanden gedämmert haben sollte – spätestens seitdem am Samstag in Sickenhausen die Narren beim Dämmerungsumzug losgelassen wurden, war klar: Es ist endlich wieder Fasnet.

Nach gefühlt unendlich langer Zeit des Trübsinns und der Sinnlosigkeit ist die Lebensfreunde mit geballter Wucht zurück. Die Wölfe und Schelme der Narrenzunft haben zu ihrem 33. Geburtstag nämlich ordentlich vorgelegt und der ausgedürsteten großen Fasnetsfamilie den allerersten Umzug in der Region beschert. Mit Tausenden von Akteuren und Zuschauern.

Zeit für Schabernack

Der Neustart des fröhlichen Treibens mit einem bunten Zünfte-Mix aus dem Albvor- und Neckarland verlief indessen ein wenig stockend. So richtig in Fahrt kam der Lindwurm mit seinen unglaublich vielen 53 Zünften und Gruppen nämlich zunächst nicht.

Kaum waren die Hästräger in den Ortskern vorgestoßen, staute sich der Zug, weil natürlich alle Zünfte vor dem Sprecherwagen eine Kostprobe ihres schelmischen, tänzerischen oder artistischen Könnens vorführen wollten.

Einerseits verlängerte das närrische Stop-and-go die Dauer der vorbeiflanierenden Spaßmacher – sehr zum Vergnügen der eng die Gassen säumenden Schaulustigen, insbesondere der Jüngsten, die so gehäuft in den Genuss von Süßigkeiten kamen.

Anderseits gereichte es aber auch zu deren Leid. Denn Hexen und andere Schreckfiguren mussten ihr angehäuftes Konfetti, das gesammelte Heu, Farbstempel und Schmotzpaste irgendwie loswerden. Trotz idealer Wetter- und Klimabedingungen wurde es für das letzte Drittel der Zugteilnehmer dann ein Nachtumzug. Wobei sich die Hästräger der Nachtkrapp Pfullingen oder der Eninger Waldgeister dabei richtig wohlfühlen durften. Und bei der abschließenden Fleckafasnet fielen in und vor den Zelten und Gaststätten sowieso die Masken. (GEA)