REUTLINGEN. Nach über zwölf Monaten Proben, unzähligen »Nochmals« und drei Generalproben kam für den »Tanz-Stern« am vergangenen Wochenende der große Moment. Das Einstudieren der Choreografien, das Anfertigen der Kostüme und die Auswahl der passenden Musik zahlten sich nun aus: Bei zwei Auftritten am Samstag- und Sonntagnachmittag im ausverkauften franz.K nahmen die rund 170 Tänzerinnen und Tänzern ihr Publikum mit auf eine außergewöhnliche Reise durch den wohl aufregendsten und kreativsten Schultag aller Zeiten. Unter dem Titel »Dancing School« tanzten sich die Vier- bis 56-Jährigen durch sechs Schulstunden.
Schnell wurde klar: Auf Grammatik, das kleine Einmaleins oder das Abfragen von Vokabeln kann man an diesem Nachmittag lange warten. Den Matheunterricht stürmten Pipi Langstrumpfs, in Französisch fand sich das Publikum plötzlich in Paris wieder, und in der Chemiestunde tanzten Moleküle um die Wette. Besonders bestaunt wurden die Kostüme des Ensembles. »Am coolsten fand ich die Sonnenbrillen«, erklärte die neunjährige Greta im Publikum. »Die haben richtig im Dunkeln geleuchtet!« Mit Neonfarben bemalt, in schneeweißen Feenkleidern oder als Zahlen tanzten sich die Performer durch den Nebel auf der Bühne geradewegs in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauern. Mal elegant, mal bedrohlich, mal voller Energie – in den sechs Schulstunden kam zweifellos jeder auf seine Kosten. Die grenzenlose Spielfreude und die zahlreichen Anfeuerungsrufe aus der Menge lockten auch die jungen Tänzerinnen und Tänzer aus ihren Komfortzonen. Von der anfänglichen Aufregung war meist schon nach ein paar Schritten nichts mehr zu sehen. (GEA)