REUTLINGEN. »Reutlingen feiert 75 Jahre Grundgesetz«: Über 70 Organisationen haben sich zusammengeschlossen, um dieses Ereignis gebührend zu begehen. Gemeinsam haben sie am Mittwochabend zu einer Kundgebung eingeladen, »um das Grundgesetz als Fundament für Freiheit, Solidarität und gelebte Demokratie zu würdigen«, so einer der Organisatoren, Dr. Joachim Rückle, Geschäftsführer des Diakonieverbandes und aktueller Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrt.
Mehrere hundert Menschen sind ihrer Einladung gefolgt - und das trotz einsetzendem Regen und lautem Donnergrollen, was nicht gerade für eine angenehme Feierstunde sorgte. Doch die meisten der Teilnehmer harrten in der Nässe aus, zeigten damit, dass sie wahre Freunde des Grundgesetzes und der Demokratie sind. Eine Jugendband spielte zum Beginn, Schauspieler vom Theater Tonne beteiligten sich mit Gedichtvorträgen, die Württembergische Philharmonie trug ebenso wie Kantorin Michaela Frind mit einem Kinderchor zum Programm bei. Engagierte Bürger wurden in Kurzinterviews befragt, was die Grundwerte für sie bedeuten.
Dabei ist unsere Demokratie keineswegs etwas Selbstverständliches, auch das wurde in den Beiträgen klar. Immer wieder war und ist sie Angriffen ausgesetzt - von rechten, aber auch von linken Extremisten. »Hass und Hetze haben in der letzten Zeit zugenommen«, wurde in einem Redebeitrag betont, die Menschenrechte zu verteidigen ist daher wichtiger denn je. Besonders in einem Wahljahr wie diesem. (awe)