REUTLINGEN. »Wirte im Lockdown« – so heißt das Ausstellungsprojekt der Münchner Fotografin Helena Heilig und der Journalistin Susanne Fiedler. Für das Projekt ist Fotografin Heilig aktuell in Reutlingen unterwegs. Seit dem ersten Lockdown im März des vergangenen Jahres haben Heilig und Fiedler Gastronomen und Gastwirte in ihren geschlossenen Lokalen porträtiert. Heilig macht die Fotos, Fiedler führt Interviews mit den Gastronomen und hält deren Geschichten in Textform fest. Über 70 Porträts sind mittlerweile schon entstanden. Nach München, Berlin und Hamburg war Fotografin Heilig gestern auch in Reutlingen zu Gast, um zwölf hiesige Gastronomen für das Projekt mit der Kamera festzuhalten.
Auch der Reutlinger Gastronomie-Betreiber Uwe Grauer ließ sich gestern für die Serie im Café und Bistro Alexandre ablichten. »Es ist eine tolle Möglichkeit, um Aufmerksamkeit für unsere Branche zu schaffen«, sagt er.
Angefangen hat das Kunstprojekt ursprünglich mit Porträts von 26 Münchner Gastwirten. »Dass die komplette Gastronomie dichtmachen muss – das hat es so ja noch nie gegeben«, sagt Heilig. Diesen Ausnahmezustand wollten sie und ihre Projektpartnerin während des ersten Lockdowns festhalten.
Die Ausstellung dieser Porträts sollte eigentlich bereits im November vergangenen Jahres in München stattfinden. Dann kam der zweite Lockdown. Und aus den 26 Porträtierten wurden doch mehr als ursprünglich geplant. Zu den Münchner Gastwirten kamen Berliner und Hamburger Wirte hinzu und zuletzt auch Reutlinger. Denn die verschobene Ausstellung soll nun Ende des Jahres stattfinden – und zwar in Reutlingen. Die GIEAG Immobilien AG, Investor der Entwicklung des Heinzelmann-Areals, sponsort das Projekt und will dafür Räumlichkeiten auf dem Areal zur Verfügung stellen. »Da mussten dann natürlich auch Reutlinger Gastronomen vertreten sein«, sagt Fotografin Heilig.
Der Kontakt zu Uwe Grauer, dem Vorsitzenden der Reutlinger Gastro-Initiative (RGI), war schnell hergestellt, weitere Kontakte zügig vermittelt. Jetzt stehen noch Stopps in Stuttgart, Heidelberg und Köln an. »Leipzig und Dresden wären auch noch schön«, so Heilig. Alle Porträts sollen zusätzlich zur Ausstellung als Buch erscheinen. (mewe)