KREIS REUTLINGEN. Wer Büros, Schulen oder Arztpraxen im Landkreis Reutlingen sauber macht, verdient jetzt mehr Geld: Ab Januar bekommen Reinigungskräfte einen Stundenlohn von 14,25 Euro – und damit 75 Cent mehr als bislang. Das teilt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG Bau Südwürttemberg mit.
»Das ist der neue Branchen-Mindestlohn für die Innenreinigung von Gebäuden«, sagt Andreas Harnack von der IG Bau Baden-Württemberg. Damit sei für die insgesamt 63 Unternehmen der Reinigungsbranche im Landkreis Reutlingen eine neue »Lohn-Marke« gesetzt. »In einem Jahr klettert der Lohn dann noch einmal nach oben – auf glatte 15 Euro pro Stunde. Für Gebäudereinigerinnen ist das eine wichtige Stufe auf der Lohn-Leiter«, so Harnack.
Plus von 11 Prozent
Der Gewerkschaft sei es damit gelungen, für die Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk in nur zwei Jahren ein Lohn-Plus von mehr als 11 Prozent herauszuholen. »Das ist ein gewaltiger Lohn-Sprung nach oben. Gebäudereinigerinnen bekommen den harten Job, den sie machen, damit deutlich fairer bezahlt: Sie bekommen für ihre saubere Arbeit jetzt auch einen sauberen Lohn«, sagt der Regionalleiter der IG Bau Baden-Württemberg, Andreas Harnack.
Insgesamt sind nach Angaben der Gewerkschaft rund 1.930 Menschen im Landkreis Reutlingen in der Gebäudereiniger-Branche beschäftigt. Darunter auch Glas- und Fassadenreiniger. Deren Stundenlohn steigt ebenfalls im Januar: »Wer bei Wind und Wetter draußen Glasfassaden professionell sauber macht, bekommt dafür jetzt mindestens 17,65 Euro pro Stunde – und damit 95 Cent mehr als vorher«, so Harnack. Das sei der Branchen-Mindestlohn für gelernte Fachkräfte – und damit für die Arbeitgeber im Kreis Reutlingen ein »wichtiges unteres Lohn-Limit«.
Höhere Ausbildungsvergütung
Außerdem habe sich die IG BAU am Tariftisch für eine deutlich höhere Ausbildungsvergütung starkgemacht: »Azubis in der Gebäudereinigung starten jetzt ihre Ausbildung mit 1.000 Euro pro Monat. Sie haben damit 100 Euro mehr in der Tasche«, erklärt Harnack. Im zweiten Ausbildungsjahr bekommen die Azubis nach Angaben der Gewerkschaft von nun an 1.150 Euro und im dritten Jahr 1.300 Euro. (eg)