REUTLINGEN. Auf der Suche nach Lichtblicken in Zeiten der Coronakrise ruft der Reutlinger General-Anzeiger seine Leser auf, von besonders erfreulichen Erlebnissen zu berichten oder einfach Tipps zu geben, wie man sich die Zeit mangels anderer Ablenkungen zu Hause vertreiben kann und wie man den Nachwuchs beschäftigt, solange Kindergärten und Schulen geschlossen sind.
Heute veröffentlichen wir weitere Zuschriften, die uns im Leserforum oder auch anderweitig erreicht haben, ganz oder auszugsweise.
- Kreative Wundertüten
Da die »Ich-bleib-zuhause-Zeit« kreativ genutzt werden könne, gibt es bei Dorothea Kubik und Christoph Rosenhagen von der »Bilderwerkstatt« in Öschingen »Kreative Wundertüten« zum Nulltarif. Sie enthalten »eine Auswahl von stabilen Pappen zum Bekleben, Bemalen, Bedrucken, Passepartouts, kleine Kunstdrucke und Material zum kreativen Gestalten.«
Die kostenlosen Tüten stehen während der Öffnungszeiten vor der Bilderwerkstatt im Mössinger Ortsteil Öschingen zum Mitnehmen bereit. Nun allerdings erst wieder nach Ostern, denn die Öffnungszeiten sind dienstags von 9.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 20 Uhr und – ab nächster Woche wieder – samstags von 9.30 bis 13 Uhr.
- Der Oma zuwinken
Der neunjährige Milo aus Reutlingen schickt ein Foto seiner Oma, wie sie vom Balkon aus zu ihm herunterschaut. Sein Kommentar dazu: »In der jetzigen Corona-Krise ist alles anders. Ich verstehe vieles, was so passiert, was passieren kann und worauf wir besonders achten müssen. Ich komme mit ganz vielen Regelungen klar, auch dass ich meine Oma nicht besuchen soll. Aber, dass ich meiner Oma vom Parkplatz aus zuwinken musste, fiel mir sehr schwer. Zum Glück aber schafft sie es auf den Balkon, sodass wir uns wenigstens, auch aus der Ferne, sehen können!«
- Whats-App-Pause
»Ich ›detoxe‹«, schreibt Manuela Akilli aus Wannweil: »Will heißen, ich mache eine Pause von Whats-App für vier Wochen – meine Familie und Freunde erreichen mich im Festnetz. Malen und Zeichnen erfüllt mich in dieser Krisenzeit mit Freude, des Weiteren Musik hören wie zum Beispiel SWR1, Oldies but Goldies.«
Zur Entspannung joggt Manuela Akilli auf Waldwegen und vertieft Übungen aus dem Tai Chi – Chuan Stil. Sie nimmt Eindrücke »aus der schönen Natur aus der Umgebung« – das Vogelgezwitscher oder die Schlüsselblume am Wegesrand – intensiv wahr und zeigt sich solidarisch.
»Hier bei einer Postagentur in Rommelsbach habe ich einem Handwerker den Vortritt gewährt«, berichtet sie – das Feedback sei gewesen: »Ich danke Ihnen ganz herzlich.« Auch Gartenarbeit mit Osterdeko sei angesagt, oder das Briefeschreiben an Verwandte oder Freunde.
Achtsamkeit und das Einhalten der von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Ärzten und Virologen geforderten Verhaltensregeln oberstes Gebot. Ihr Fazit: »Wir alle müssen an uns arbeiten, um diese Coronakrise zu bewältigen.«
- Osterhamster als Hasenersatz
Eine originelle Alternative zum Osterhasen, der ebenfalls unter der »Ausgangssperre« zu leiden hat, ist dem GEA per Postkarte auf den Tisch geflattert: mit besten Grüßen von Wulf Wager, dem Redaktionsleiter der Zeitschrift »Mein Ländle«, und seinem Team aus Altenriet. »Keine Eier, kein Besuch – auf uns liegt der Coronafluch«, heißt es im begleitenden Gedicht, das wir entgegen sonstiger Gepflogenheiten auszugsweise zitieren: »Zum Glück gibt’s für den Has’ Ersatz, der Hamster nimmt jetzt seinen Platz. / Der gemeine Deutsche froh und frei, betreibt leidenschaftlich Hamsterei. / Klopapier, Mehl, Hefe, Nudeln – da braucht man gar nicht lang zu hudeln. / Zu Ostern, das sind wir uns im Klara, gibt es Spaghetti Coronara.« Wir bedanken uns schmunzelnd und grüßen zurück!
- Der GEA als Lichtblick
»Net gschimpft isch globt gnug« – von dieser schwäbischen Attitüde können auch wir Zeitungsmacher in Liedchen singen. Wohin gegen die Bruddler (sanft) oder Motzer (heftig) immer schnell dabei sind, zum Telefon zu greifen oder eine Beschwerde-Mail zu schreiben. Umso erfreulicher ist die Erfahrung, die wir dieser Tage machen: Immer wieder erhalten auch wir vom GEA – einschließlich der Zusteller – Dankeschön-Mails.
Wie die von Helmut und Anne Kober aus Reutlingen: »Meine Frau und ich freuen uns jeden Morgen auf den GEA, und er ist immer im Briefkasten, dank des Austrägers. Trotz des derzeitigen Ausnahmezustandes werden wir durch Sie auf dem Laufenden gehalten, was in der Stadt und Umgebung so passiert. Vermutlich ist es nicht immer einfach, jeden Tag die Seiten zu füllen, denn viele Veranstaltungen und Aktivitäten finden ja nicht mehr statt. Vielen Dank für Ihre Arbeit und die gute Berichterstattung.«
Auch unsere Reutlinger Leserin Sabine Reichel freut sich jeden Morgen, dass die Zeitung im Briefkasten steckt: »Hier ein großes Dankeschön an den Austräger, der so anonym seine Arbeit pünktlich verrichtet. Dann ein schneller Blick, wie geht es Reutlingen, wie sind die Zahlen im Landkreis.« (GEA)