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Lichtblicke in Zeiten der Corona-Pandemie: GEA-Leser schildern positive Erlebnisse

»Um Spaziergänger und Eltern mit Kindern eine Freude zu machen«, hat Familie Gassner aus Unterhausen einen »Buntstiftzaun« wiede
»Um Spaziergänger und Eltern mit Kindern eine Freude zu machen«, hat Familie Gassner aus Unterhausen einen »Buntstiftzaun« wieder aufgestellt, der voriges Jahr wegen Gartenbauarbeiten entfernt werden musste. »Zeit zum Aufbauen ist ja jetzt genug vorhanden«, so Jürgen Gassner. FOTO: PRIVAT
»Um Spaziergänger und Eltern mit Kindern eine Freude zu machen«, hat Familie Gassner aus Unterhausen einen »Buntstiftzaun« wieder aufgestellt, der voriges Jahr wegen Gartenbauarbeiten entfernt werden musste. »Zeit zum Aufbauen ist ja jetzt genug vorhanden«, so Jürgen Gassner. FOTO: PRIVAT

REUTLINGEN. Das Beste draus machen – ein Vorsatz, der in Zeiten der Coronakrise für alle Gesunden gilt, die privaten wie beruflichen Einschränkungen unterliegen. Deshalb hat der GEA seine Leserinnen und Leser ermuntert, über Lichtblicke zu schreiben, die sie hatten – über positive Erlebnisse und Erfahrungen trotz der »sozialen Distanzierung«. Willkommen sind aber auch Anregungen, wie man sich die Zeit mangels anderer Ablenkungen zu Hause vertreiben kann und wie man den Nachwuchs beschäftigt, so lange Kindergärten und Schulen geschlossen sind. Heute veröffentlichen wir die ersten Zuschriften, die uns im Leserforum erreicht haben, ganz, auszugsweise oder nacherzählt.

- Mundschutz frei Haus

Eine freudige Überraschung erlebte eine GEA-Leserin aus Eningen, die »zu der Gruppe über 80« gehört und ihren (der Redaktion bekannten) Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Auf einem Parkplatz habe sie eine Frau mit Mundschutzmaske angesprochen und gefragt, wo es die denn gebe. »Selbst gemacht, ganz einfach«, lautete die Antwort. »Im nächsten Laden« wollte die Mundschutzträgerin von der Seniorin dann Namen und Adresse wissen, um ihr eine der selbst gemachten Masken in den Briefkasten stecken zu können. »Schon am Nachmittag besaß ich eine reizende Schutzmaske!«, schreibt die GEA-Leserin – ihren Namen oder eine Telefonnummer habe die Spenderin aber nicht hinterlassen: »Nun will ich auf diesem Weg ›Danke‹ sagen, ihre Hilfsbereitschaft hat mich sehr berührt.«

- Zumba im Wohnzimmer

Auch Heike Schöllkopf aus Sonnenbühl möchte via GEA jemandem danken: und zwar »unserer Zumba-Gold-Trainerin Suzanna, die uns jetzt aus dem Homeoffice mit Choreografien versorgt. So können wir uns ein bisschen bewegen und rosten nicht ein, außerdem ist es ein schöner Gedanke, dass die ganze Truppe im Wohnzimmer tanzt.«

- Dieses Mal gelingt’s besser

Margret Müller aus Eningen war voriges Jahr »drei Monate in Isolation«. Nach einer schwierigen Ohr-Operation musste sie »im heißesten Sommer« in der Wohnung ausharren, wegen des Verbands und Schwellungen konnte sie keine Brille tragen, sah nicht viel und hörte nichts, »weil auch das nicht operierte Ohr streikte«. Ihrem Lebensgefährten sei es zum Schluss schwer gefallen, »sich beim Reden immer vor mich zu stellen und sehr laut zu sprechen«. Sie vereinsamte.

»Jetzt bei Corona ist es anders«, schreibt Margret Müller. »Aufgrund eines Atemleidens und meines Alters wurde ich in Quarantäne gesetzt. Aber es ist, im Gegensatz zu 2019, nicht langweilig.« Schubladen und Schränke wurden aufgeräumt, der Garten, »der letztes Jahr arg vernachlässigt wurde«, gepflegt, soweit es die Temperaturen zuließen. »Mein Lebensgefährte hat sich Urlaub genommen, damit er mich durch Menschen und Busmitfahrer nicht ansteckt. Wir sehen uns jetzt gemeinsam Filme an, die wir lange schon sehen wollten, und diskutierten ganz heftig miteinander darüber.«

Margret Müller schreibt Briefe an Familie und Freunde, nutzt endlich das Smartphone richtig, das sie letztes Jahr fürs Krankenhaus bekam, und hat sogar Geduld und Muse, zu schreiben. Sie kocht gerne, hat Vorräte im Haus »und nette Nachbarn, die uns mit Frischwaren versorgen. Mein Partner freut sich, dass es fast täglich ein Mittagessen gibt.«

Und wie sie aus ihrer Krise von 2019 gelernt habe, meint die Eningerin, so werden sie wohl auch aus der aktuellen Coronakrise lernen.

- Herrliche Natur

»Jeden Tag gehe ich mit unserem Hund in der Natur außerhalb der Stadt längere Zeit spazieren, auch bei der momentanen Kälte«, schreibt GEA-Leserin Monika Kächele. »Es ist herrlich, jetzt die Natur zu beobachten, das Gras in herrlich frischem Grün, die ersten Blumen auf den Wiesen und Blüten an Bäumen und Sträuchern. Das gibt mir ganz viel Energie, ich fühle mich gut und schaue gelassener in die Zukunft.«

- Dank an Kassiererinnen

»Bei den wenigen Einkäufen, die ich noch tätige, sage ich zu den Kassiererinnen, wenn immer es sich ergibt: Danke, dass Sie da sind!«, schreibt Ulrich Dewald aus Gomadingen: »Das zaubert immer ein Strahlen auf die meist von Stress gezeichneten Gesichter.« Alle versuchten, den Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten, doch beim Kassieren komme man sich nahe, ob man wolle oder nicht. »Für jemanden, der das den ganzen Tag tun muss, ist das eine Belastung. Da kann man auch mal den Menschen Danke sagen, die das durchstehen.« (rh)

CORONA-BÜRGERTELEFON

Wer Sorge hat, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, sollte nicht in eine Arztpraxis oder in die Krankenhaus-Notaufnahme gehen, sondern das Bürgertelefon des Gesundheitsamts anrufen. Es ist werktags von 8 bis 18 Uhr besetzt, und an Wochenenden von 10 bis 16 Uhr. Fragen nach Testergebnissen eines durchgeführten Abstrichs würden vom Bürgertelefon nicht beantwortet, schreibt das Reutlinger Landratsamt, hierzu werden die Betroffenen direkt informiert. Aufgrund der hohen Anzahl der in den Laboren zu untersuchenden Abstriche entstehen demzufolge auch hier längere Bearbeitungszeiten. (GEA)

Bürgertelefon: 07121 4804399

LICHTBLICKE IN KRISENZEITEN

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